EISVERKÄUFERIN CAROLINA SCHWARZ
: Weniger arbeiten statt mehr verdienen

Auf 450-Euro-Basis arbeitet CarolinaSchwarz neben ihrem Studium als Eisverkäuferin in Berlin-Neukölln. Im letzten Jahr verdiente sie 7,20 Euro pro Stunde, seit diesem Jahr bekommt sie den Mindestlohn von 8,50. Etwa 10 Euro Trinkgeld kommen pro Schicht dazu. Sie arbeitet etwa zwölf Stunden in der Woche. Der Eisladen musste die Preise um 20 Cent pro Kugel erhöhen, 1,30 kostet sie jetzt, das führt schon mal zu kritischen Diskussionen an der Theke. Generell reagieren die Käufer aber positiv. Prinzipiell findet Schwarz den Mindestlohn eine gute Sache, „Ausbeutung ist immer schlecht“, sagt sie. Ärgerlich findet sie jedoch, dass sie faktisch nicht mehr verdienen kann, sondern nur weniger arbeiten muss. Eine parallele Anhebung der Verdienstgrenze auf 600 Euro im Monat hätte sie sich gewünscht. Auch den Mindestlohn für PraktikantInnen findet sie praxisfern, denn momentan könnten fast nur noch StudentInnen ein mindestlohnfreies Praktikum absolvieren. Besser wäre ein eigener PraktikantInnen-Mindestlohn, angelehnt an den Bafög-Höchstsatz. IBA