Paris-Berlin-der Frauen

■ Eine Woche lang waren Pariser Feministinnen zu Gast in Berlin / Vernetzung feministischer Arbeit geplant

Warum nicht einen Traum träumen: von einem „Berlin-Paris der Frauen“, von anregendem Austausch, beflügelnden Diskussionen und einer politisch wirkungsvollen Vernetzung? Ein erster Versuch, diesem Traum Konturen zu geben, wurde vergangene Woche in Berlin gestartet: Sechs Tage lang sah sich auf Einladung der Berliner FrauenfrAKTION und des Bildungswerkes für Demokratie und Umweltschutz eine hochkarätige Delegation Pariser Feministinnen in der Berliner Frauenszene um. Das Interesse aneinander und am Erfahrungsaustausch war groß, und wenn alles klappt und die Geldmittel fließen, wird sich im kommenden Jahr eine Delegation von Berlinerinnen nach Paris aufmachen können.

Daß die Französinnen von der Vielzahl der Projekte und ihrer Lebendigkeit beeindruckt waren, wunderte nicht. Muß doch selbst die Einheimische Berlin für ein Dorado der Frauenbewegung halten, wenn sie innerhalb kürzester Zeit mit fast allem bekannt gemacht wird, was die Stadt an Frauenkultur und Politik zu bieten hat: mit den Cafes Begine und Pelze in Schöneberg, mit dem Frauenstadtteilzentrum „Schokofabrik“ in Kreuzberg oder mit dem Charlottenburger FFBIZ und der Frauenforschung in Dahlem. Die Zeitschrift 'Blattgold‘, ein Netzwerk zur Finanzierung von Frauenprojekten „Goldrausch“, der Partyservice „Befreiter Besen“ - den Französinnen wurden so viele Projekte präsentiert, daß sie oft kaum mehr wußten, wo ihnen der Kopf stand.

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