SENAT SUCHT OPFER

Für die Katastrophenschutzübung „Kleeblatt“ am 10.September 1988 werden dringend Schaufensterpuppen gesucht, die bei der Simulation einer Katastrophe als Unfallopfer dienen sollen.

Einzige Anforderung ist laut Erklärung der zuständigen Innenverwaltung, daß die Figuren „ausgewachsen“ sein müssen. Sie könnten auch beschädigt und unvollständig sein, oder Beulen haben. Etwa bei der Darstellung eines U-Bahnunglücks, bei dem jemand unter den Zug geraten ist, ist Unvollständigkeit geradezu zwingend, um realistisch zu wirken.

Die eingesetzten Rettungstrupps würden die verunglückten Gipsmenschen aus ihrer mißlichen Lage befreien und zur Verletztensammelstelle bringen. Zur Moltofill-Injektion?

Die Verwaltung sucht aus gutem Grund vor allem solche Figuren, die schon etwas angeschlagen sind und nach der Übung nicht mehr im Licht der Schaufenster arbeiten müssen. Bei Katastrophen, selbst wenn man noch übt, geht eben manches kaputt.

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