Die „Hölle auf Rädern“ gestoppt

■ An der Garlstedter Panzertrasse wurden die amerikanischen Militärzüge auf ihrem Rückweg in die Kaserne immer wieder aufgehalten / Massive Polizeipräsenz am Sonntag

Hinter seiner Lok zog der Bundesbahn-Mann eine lange Reihe umstrittener Waggons her: Plattenwagen mit Panzern, Kettenfahrzeugen, LKW, Gefangenenwagen. Und am Schluß ein Personenwaggon mit amerikanischen Soldaten. Die kamen am letzten Wochenende zurück von ihrem Manöver aus Grafenwöhr in Bayern, dem größten amerikanischen Truppenübungsplatz auf bundesdeutschem Boden. Ein riesiges Transparent prangte jetzt am Wochenende am Kasernentor: „Welcome at home hell on wheels!„ Die Hölle auf Rädern - der sin

nige Name der in Garlstedt stationierten amerikanischen Einheit.

Auch durch die demonstrative Eröffnung der Trasse ausgerechnet nach den Ostermärschen hatten sich die KriegsgegnerInnen nicht von Protesten abhalten lassen und empfingen, per Telefonkette über die AnwohnerInnen alarmiert, die ungeliebten Heimkehrer. In der Nacht von Samstag auf Sonntag mußten mehrere Züge 10 bis 20 Minuten lang vor einem weißen Laken und kreisenden Taschenlampen -Signalen („Anhalten“) und den dazugehörigen Demonstrantinnen anhalten

und warten, daß die Polizei die KriegsgegnerInnen von den Gleisen vertrieb. Ein Lokführer: „Was kann ich denn dafür? Ich tue hier meinen Dienst!“

Sonntag war viel Polizei aus Oldenburg und Braunschweig zur Trasse beordert worden. Die Herren blockierten die Geleise sicherheitshalber gleich selbst und bildeten für die Züge dann ein Spalier. Im Laufe dieser Woche werden noch 10 Züge erwartet. Die KriegsgegnerInnen planen unerschrocken neue Verhinderungs-Manöver für das nächste Mal. S.P