Rote Khmer lehnen Waffenstillstand ab

Sam Rong Distrikt/Bangkok (afp) - Die Roten Khmer haben am Montag den vom kambodschanischen Ministerpräsidenten Hun Sen vorgeschlagenen Waffenstillstand abgelehnt. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Führer der kambodschanischen Widerstandskoalition, Prinz Norodom Sihanouk, in Kambodschas Distrikt Sam Rong sagte der Chef der Roten Khmer, Khieu Samphan, es werde keinen Waffenstillstand geben, bevor nicht eine allgemeine Lösung für das Bürgerkriegsland gefunden worden sei. Wiederholt verlangte er die Unabhängigkeit Kambodschas sowie die Stationierung einer Internationalen Kontrollkommission (ICC) und einer Internationalen Friedenstruppe (IPKF). Die Roten Khmer kämpfen - von China unterstützt - gegen die vietnamesischen Truppen und die provietnamesiche Regierung in Phnom Penh.

Unterdessen trafen in Peking Vertreter Chinas und Vietnams zu einer zweiten Gesprächsrunde über die Normalisierung ihrer Beziehungen zusammen. Nach Angaben von Beobachtern dürften sich die Vietnamesen bei den Gesprächen um die Zusicherung der Chinesen bemühen, daß eine eventuelle Beteiligung der Roten Khmer an einer Regierung der nationalen Versöhnung nicht zu einer Bedrohung Sihanouks wird. Beide Seiten sind sich einig, daß der Ex-König wieder die Macht übernehmen soll.