Demo-Grazie

■ Erste Aktionswoche des UFV beendet

Wer hätte das gedacht, daß alles mit einem Katzen(ge)jammer enden würde. So gehört, paßten die von acht westberliner Frauenzimmern intonierten Miau-Arien nach Rossini zum Abgesang des lila-grünen Bündnisses. Esteres war übrigens bester Programmpunkt der Ost-West-Frauenfete vom Sonnabend. Vorwiegend Weibervolk war reichlich ins Kulturhaus „Peter Edel“ geströmt und harrte zunächst der Ankunft und feurigen Ansprache Christina Schenks (UVF) und einer Frauensprecherin aus Westberlin. Da begann auf der Bühne Hilde Wackerhagen (BRD) den Uraltgag der Fernsehparodie mit unverständlich langatmigen Possen zu strapazieren. Nach halbstündigem Wortgeprassel, aufgelockert durch sparsame Lacher, applaudierte das Publikum sie konsequent hinweg. Danach Zeit, sich tanzend zu entspannen und lauschend dem intensiven Rhythmus der Gerlinde Kempendorff hinzugeben. Eventuelle Gesprächsbereitschaft im Saal wurde allerdings durch übergroße Lautstärke gelähmt.

Lärmige Musik und ein sich selbst darstellender Moderator waren die Kommunikationsbremsen beim Talk Nr. 3 am Donnerstag. Thema: Vormarsch oder Rückzug - Frauen am Scheideweg. Frau hatte den Eindruck, daß sich die Politikerinnen von links bis rechts (UFV, PDS, DFD, Demokratie jetzt, CDU) in einem einig waren: auf die vom Publikum klar benannten Ängste und Probleme der Frauen mit dem Rückzug in mehr oder weniger optimistische Wahlslogans zu reagieren. PDS: Wir wollen den Frauen die Grundlage geben, daß sie sich frei entscheiden können für Beruf oder Erziehung. CDU-gekupfert. Wir sind dafür, daß die Arbeit der Frauen in der Familie anerkannt wird. Usw. Die Parteifrauen rechneten in exakten Prozenten ihre furiosen Quotierungserfolge vor. Usw. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten das Kulturhaus „Peter Edel“ gibt dem Frauenklön (auch mit Männern), weiterhin Raum. Es kommt auf die PartnerInnen vom Unabhängigen Frauenverband an, diesen zu nutzen.

M. W.