Israel führungslos

Berlin (adn/dpa/taz) - Eine Woche, nachdem Labour -Vorsitzender Schimon Peres mit der Regierungsbildung beauftragt wurde, steht Israel noch immer ohne Regierung da.

Die Versuche von Peres, mit der linken Bürgerrechtspartei und den rechts-orthodoxen Schas und Agudat-Parteien eine Koalition zu bilden, scheiterten bislang an der Postenaufteilung. So amtiert Likud-Führer Schamir weiter als Ministerpräsident.

Das Problem der sowjetischen Einwanderer in Israel schwelt weiter. Nach den Bombendrohungen, die zur Einstellung der Charterflüge der ungarischen Fluggesellschaft „Malev“ von Budapest nach Tel Aviv führten, hat die UdSSR den Verkauf von Aeroflot-Tickets an Ausreisewillige für Flüge nach Tel Aviv über Budapest ausgesetzt. Dies stellt eine deutliche Verhärtung der sowjetischen Position da. Am heutigen Dienstag beschäftigt sich erneut der UN-Sicherheitsrat mit dem Thema. Im März sind nach US-Quellen 6.000 sowjetische Juden nach Israel eingereist. Weitaus mehr gingen in die USA.

PLO-Führer Arafat hat an die USA appelliert, mehr sowjetische Juden aufzunehmen. Im marokkanischen Fernsehen begrüßte er außerdem die ablehnende Haltung der USA zur Ansiedlung der Emigranten in den besetzten palästinensischen Gebieten. Ferner hoffte er auf einen Erfolg von Schimon Peres. „nn Schamir zurückkommt, bedeutet das, daß der Kriegsplan fortgesetzt wird“, sagte er.

DJ