Catenaccio in Weiß & Lila

■ Rehagel: „Es steht 1:1, und noch 90 Minuten zu spielen.“

Wer scheitert schon am AC Florenz, wenn man zuvor die Arenen in Neapel und Lüttich so glanzvoll gestürmt hat - so mögen Spieler wie Fans in das UEFA-Cup-Hinspiel am Dienstag abend gegangen sein. Doch die Hypothek des furiosen Pokal-Matadors lastete schwer auf Schultern und Beinen der Werder-Cracks. Florenz, Abstiegskandidat in der italienischen Liga, besann sich auf die ureigensten Landestugenden, zelebrierte lupenreinen catenaccio und kaufte der hochgelobten Bremer Sturmreihe allen Schneid ab. Das Mittelfeld beherrschten Eilts, Votava, Otten & Co., doch am anderen Strafraum war Sense.

24.465 ZuschauerInnen sahen elf gutaussehende junge Italiener in wunderschönen violetten Tri

kots, einen begeisterten, laut singenden italienischen Fan -Block mit wunderschönen lila Rauchbomben. Auf die Farbe lila fuhren übrigens auch einige Bremer Fans ab. Sie tauschten en masse grün-weiße gegen lila Schals.

Nur mit Hilfe fremder Mächte oder neuer Regeln konnte Werder ein Tor erzielen. Angesichts eines Eckenverhältnisses von 17:1 hätte beispielsweise die Absprache aus alten Kindertagen „Drei Ecken - ein Elfmeter“ vielversprechend sein können. So aber war es die Hand des Torwarts, der den Ball ins eigene Netz beförderte. Zu einem Zeitpunkt, als alle Akteure in Gedanken längst unter der Dusche standen.

anh

siehe dazu Bericht auf Seite 14