Mit dröhnender Musik

 ■ V O R L A U F

(„Privileg“, Großbritannien 1966, DFF 2, morgen 16.00 Uhr) Die Augen mancher Enddreißiger werden feucht, sie kommen ins Schwärmen und denken an ihre Teeny-Zeit zurück. Privileg war der Film, der ihr Lebensgefühl ausdrückte, ihre Musik, ihr Denken und auch ihre Ängste vor totaler Manipulation durch Glanz und Glimmer des Showgeschäfts. Die Hintermänner, die Superstars machen und für ihre kapitalen Interessen gebrauchen, will der Regisseur Peter Watkins entlarven. Und das ist auch der Grund, warum dieser englische Film 1969, also noch zu Ulbrichts Zeiten in die Kinos kam: als Warnung an „unsere Jugend“.

Peter Watkins erregte 1966 durch eine fiktive Dokumentation über einen Atomschlag großes Aufsehen, die wegen ihrer brutalen Offenheit von der Fernsehgesellschaft BBC, obwohl von ihr in Auftrag gegeben, nicht gesendet wurde.

In Privileg, ein Jahr danach entstanden, nutzt Watkins ebenfalls dokumentarische Mittel, um den Aufstieg und Fall des Pop-Idols Steve Shorter zu zeigen. Der Film erhöht seine Authentizität durch grelle Farben, Schocks und dröhende Musik.

Paul-Jones, ehemals Sänger bei der Manfred-Mann-Group, spielt den sensiblen Steve und Jean Shrimpton - das damals teuerste Mannequin der westlichen Welt - seine Freundin Vanessa.

Wy.