Kurzbiographie

Mario Vargas Llosa - Präsidentschaftskandidat und Schriftsteller  ■ D O K U M E N T A T I O N

Mario Vargas Llosa wurde 1936 in Arequipa (Peru) geboren. Er studierte Literatur und Philosophie und promovierte über den nicaraguanischen Dichter Ruben Dario. Als Journalist und Gastprofessor an verschiedenen Universitäten war er in den USA und Europa tätig. Er gehört zu den bekanntesten lateinamerikanischen Schriftstellern unserer Zeit. 1962 schrieb er sein erstes Buch „Die Stadt und die Hunde“, das durch die ehemalige Militärregierung verboten und öffentlich verbrannt wurde. Auch seine weiteren Romane wie „Das grüne Haus“, „Der Hauptmann und sein Frauenbataillon“, „Der Krieg am Ende der Welt“ und „Tante Julia und der Kunstschreiber“ wurden weltweite Erfolge. Seine realistischen Romane stellen oftmals auf überspitzte Weise die widersprüchliche lateinamerikanische Wirklichkeit dar. Im Gegensatz zu seiner progressiven Literatur gehört Mario Vargas Llosa der politischen Rechten an. In den letzten Jahren profilierte er sich zum Führer der peruanischen Konservativen. Er selbst führt die „Bewegung Freiheit“, die Bestandteil des rechten Bündnises „Demokratische Front“ ist. Äußerungen von ihm wie „alle heutigen Linken sind gleich, die politische Aufgabe ist ein heute gegen die Linken gerichteter Kreuzzug“ sprechen für sich. Im Wahlkampf lehnte Vargas Llosa jeden Dialog mit anderen politischen Kräften ab. Der peruanische Kritiker Julio Ortega äußerte sogar die Befürchtung, daß mit Vargas Llosa als Präsident ein „kalter Krieg“ im Land, der sehr grausam sein wird, beginnen könnte. Doch Mario Vargas Llosa sieht seine Zukunft nicht als Berufspolitiker. Er ist sich auch noch nicht sicher, ob sich seine „Bewegung Freiheit“ in eine politische Partei umwandeln wird, denn ein Parteitag steht noch aus. Angetreten als Präsidentschaftskandidat ist er aus tiefer Überzeugung heraus, daß Peru aus seiner schlimmsten Krise gerettet werden muß, und sei es mit drastischen Mitteln.

P. A.