Golfkrieg aktiviert Friedenskräfte

■ Hunderte schicken Friedensforum Briefe und Unterschriften

Insgesamt 458 BremerInnen haben inzwischen die Erklärung des Bremer Friedensforums „Kein Krieg am Golf“ unterzeichnet. „Wir fordern (..) den Abzug aller Streitkräfte aus fremden Ländern, den Abbruch der Nato-Manöver in der Golfregion und Verbot und Stopp aller Rüstungsexporte.“ Die Reaktionen auf eine erste Anzeige mit dem Text, waren ähnlich beeindruckend. 104 Briefe hat das Bremer Friedensforum seitdem erhalten.

„Dieser Erklärung zuzustimmen“, schreibt z.B. Joachim Fischer, „ist das Mindeste, was man in Anbetracht der Golf-Krise tun kann.“ Zu den UnterstützerInnen der „Bremer Erklärung“ gehören 25 ÄrztInnen, 13 PastorInnen, 25 LehrerInnen und 10 Betriebsräte der Bremer Klöckner-Hütte. Unter ihnen befinden sich außerdem über 35 türkische Arbeiter. „Viele von ihnen haben Angst in die Türkei zu fahren“, weiß Viola Hametter vom Friedensforum. „Das zeigt, daß die Menschen aufgewacht sind und die Bedrohnung spüren“. Die Diskussion müsse weiter emotionalisiert werden. „Wir sollten die Angst der Menschen dazu benutzen, um sie in Protestaktionen einzubinden,“ sagte Hametter.

Zum Beispiel bei geplanten Mahnwachen zum Thema Golf. Am 12.11. wird die Mahnwachengruppe evangelischer Frauen von 12 bis 16 Uhr und am 15.11. von 17 bis 18 Uhr auf dem Marktplatz stehen. Auf den Transparenten soll gegen die Beteiligung von Bremer Firmen an der Aufrüstung des Iraks protestiert werden. Dazu einige Daten: Die Rüstungsfirma MBB liefert 1981 24 Hubschrauber an den Irak, 1983 Rolandraketen, 1984 sechs Hubschrauber und 1989 SAAD-Raketen. Krupp Atlas Elektronik bildet 1986 irakische Offiziere aus. Philipps schickt 1986 Nachtsichtgeräte Richtung Golf. Daimler Benz produziert 1983 Militärlastwagen für den Irak. Die Lürssen-Werft bildet derweil Kuweitis auf Schnellbooten aus.

Für den Fall, daß am Golf ein Krieg ausbricht, hat das Friedensforum am selben Tag eine Protestdemonstration geplant: Treffpunkt 17 Uhr am Hauptbahnhof, Kundgebung 18 Uhr auf dem Marktplatz. bz