Zum 9. November

■ Veranstaltungen zur Pogromnacht 1938 und zur Maueröffnung 1989/ Zweiter Teil

Zum Nachdenken über das »Deutsche Datum« 1918, 1938 und 1989 lädt die SPD am Freitag 19 Uhr in die St. Matthäus Kirche ein. Sprechen werden u.a. Walter Momper, Manfred Stolpe und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Ost-Berlin, Peter Kirchner. Der Antifa-Bund der Antifaschisten/ VVN/VdA hält ab 17 Uhr eine Mahnwache rund um die Neue Wache, Unter den Linden ab. Die Evangelische Passionskirche in Kreuzberg eröffnet um 19 Uhr die Ausstellung Der Gelbe Stern. Organisiert hat sie die Friedensbibliothek und das Antikriegsmuseum. Die Ausstellung ist bis zum 25. November zu sehen. Das Bezirksamt Wilmersdorf enthüllt anläßlich des Gedenkens an die Reichspogromnacht vier neue Gedenktafeln. Erinnert werden sollen an die 1938 vollständig zerstörte ehemalige Synagoge Wilmersdorf in der Prinzregentenstraße 69 (11.30 Uhr) und an die ebenfalls zerstörten Synagogen Friedenstempel in der Markgraf-Albrecht-Straße 11, Synagoge Grunewald in der Franzensbader Straße 7. Am Bahnhof Grunewald, von dem seit dem 18. Oktober 1941 Deportationszüge in die KZs rollten, wird ebenfalls eine Gedenktafel enthüllt (12.30 Uhr).

Veranstaltungen zum Tag der Maueröffnung: Im »Parlament der Bäume« gegenüber dem Reichstagsgebäude findet um 18 Uhr die Grundsteinlegung zu einer Denk-Stätte für die 250 Todesopfer der deutsch-deutschen Grenze statt. Die erste Platte wird vom Initiator und Baumpaten Ben Wargin gelegt. Die Initiative wird unterstüzt von der Antistalinistischen Aktion Berlin Normannenstraße und der Arbeitsgemeinschaft 13. August. Um 19.30 Uhr hält Ossip Flechtheim in der Urania einen Vortrag mit Diskussion: »Ist der Sozialismus tot?« Die Galerie am Chamissoplatz veranstaltet als Abschluß ihrer Ausstellung Alles Banane um 20 Uhr ein öffentliches Zeichnertreffen. Die East Side Gallery will ab 21 Uhr den Novembertag »offen austrudeln« lassen. Die Künstler laden zu Aktionen und Jazz in den Gerhard Phillipe Club in der Karl-Kunger-Straße 29 ein (Grenzlinie Neukölln und Treptow. Und last not least: Um 11 Uhr fahren Trabis um die Wasseruhr am Europa-Center, um stinkend auf die Ausstellung »Irrfahrt im Westen« aufmerksam zu machen. aku