Freude schöner Glitterfunken

■ “Hommage an die Freiheit“ auf Glatteis / Holiday on Ice ist wieder da

Was ist los, wenn Stadthallendirektor Heinz Seesing mit einem Banjo in der Hand auf dem Tisch tanzt? Holiday on Ice gastiert zum 27. mal in Bremen, vom 21. bis zum 27. November. Titel des neuen Programms: „Banjos und Balalaikas“. Seesing und die beiden PR-Männer ergehen sich in Superlativen: noch schöner, noch bunter, noch teurer. Nicht nur ein Augen-und Ohrenschmaus, auch für die Seele wird was geboten, wenn zu den Klängen von „Freude schöner Götterfunken“ ein „Festival der Nationen“ über das Publikum hereinbricht.

Wir könnten jetzt in einem kopflastigen Vorabverriß die ganze Glitzerwelt niedermachen. Das tun wir aber nicht, sondern bieten unsern LeserInnen, weil es so schön ist, Auszüge aus der Pressemappe der „Holiday“- Agentur:

„Was ist das: es hat 600 Beine, zweihunderttausend Federn, eine Million vierhunderttausend Pailletten und sechshundert Kilo Strass? Die Antwort lautet: die gesamte Besetzung von fünf Holiday on Ice Shows, die unabhängig von einander durch fünf Kontinente reisen. Ganz gleich wie Sie es sehen — Holiday on Ice ist eine Mammut-Vergnügungsindustrie. Die wichtigste Grundlage ist etwas, was man weder messen noch zahlen kann: Die völlige Hingabe der Menschen vor und hinter dem Rampenlicht. Einmal erwählt, ergeben sie sich voll und ganz ihrer Tätigkeit — Eisläufer haben das so an sich. Die meisten sind voller Enthusiasmus und Lebensfreude und Perfektionisten aus Überzeugung.

Sie alle sind Teil einer grossen, glücklichen, multinationalen Familie, die oft mehr als 25 Länder vertritt, alle harmonisch vereint in der Kunst des Eislaufens. Die Vereinten Nationen auf dem Eis bieten Life-Unterhaltung für ein Familienpublikum in aller Welt. Vielleicht sollte ihr Motto lauten ‘Vereint auf dem Eis, bauen wir auf unsere Kraft'.“

„In einer Zeit weltweiter Verständigung präsentiert Holiday on Ice eine neue Revue-Produktion, die, ganz und gar zeitgemäß, dieser internationalen Atmosphäre mit der Inszenierung einer Hommage an die Freiheit begegnet. Wieder ist Regisseur Ted Shuffle bestrebt, die ganze choreographische Brandbreite vorzuführen, die ihm eine Eisrevue bietet: ... die Pracht und Eleganz des Ballsaals wie die Grazie des Balletts, die Leidenschaft der Oper und den Spaß und Wagemut des Zirkus.“

Spätestens jetzt ist klar: es wird unsäglich kitschig werden, ami- plastik-peinlich. Nur merkwürdig, daß die Freikarten in der Redaktion so schnell weg waren. asp