Haste mal 'n AStA

■ Bundesweites Studententreffen / Kein VDS-Ersatz

Nur Frauen werden zukünftig die Belange der deutschen StudentInnen vertreten. Das ist das Ergebnis des „ersten bundesweiten Treffens aller ASten und SprecherInnen-Räte“ der deutschen Universitäten. Die Delegierten hatten vier Tage lang in der Bremer Universität debattiert, um eine Nachfolgestruktur für den dahinsiechenden „Verband deutscher Studentenschaften“ (VDS) ins Leben zu rufen. Mit seinem bürokratischen Aufbau und seinem hauptamtlichen Apparat habe der VDS schon lange nicht mehr zu der basisdemokratischen Stimmung an den bundesdeutschen Universitäten gepaßt, erläuterte Martina Renner, Pressereferentin des Bremer AStA. Eine VDS-Konferenz im Mai dieses Jahres habe beschlossen, den Verband aufzulösen, sobald es ein anderes, bundesweites Vertretungsmodell der Studenten gäbe, sagte Martina Renner. Genau das war das Ziel, das das Bremer Treffen verfehlte.

Zwei Konzepte sind in den vergangenen vier Tagen kontrovers diskutiert worden: einerseits ein „Dachverband“ der Studentenschaften aller Universitäten, andererseits ein „Netzwerk“. Der „Dachvberband“ sollte aus der Sicht seiner Befürworter die Studenten auf Bundesebene politisch vertreten, etwa gegenüber dem Bundes-Bildungsministerium. Gegner dieses Vorschlages befürchteten eine Neuauflage des bürokratischen VDS. Sie forderten ein „Netzwerk“, über das Informationen und Erfahrungen ausgetauscht und Aktionen verabredet werden sollten.

Die Abstimmung über die beiden Vorschläge fand nicht statt. Noch nicht mal eine Geschäftsordnung wurde verabschiedet. Die Frauen, quantitativ in der Minderheit, forderten die Hälfte der Stimmen für sich und machten damit manchen Mann sauer. Der Provisorische Frauenrat, der sich in den nächten Wochen konstituieren soll, wurde auch nicht per Abstimmung ins Leben gerufen, sondern von der Versammlung akzeptiert, das heißt, es gab schließlich keine Gegenrede mehr. mw