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UNTERM STRICH

Am 29. November findet in der Akademie der Künste in Berlin die 11. Veranstaltung der Werkstatt-Reihe „Kontakte“ statt. Der Komponist Georg Katzer hatte diese Werkstatt 1980 an der Ostberliner Akademie begründet, um elektroakustischer Musik ein öffentliches Forum zu schaffen. Diesmal gab es eine enge Zusammenarbeit mit dem Elektronischen Studio der Technischen Universität Berlin. Georg Katzer wird Arbeiten beider Studios vorstellen, u.a. Kompositionen der Argentinier Ricardo Mandolini und Horacio Vaggione, zwei Experimentalfilme von Robert Darrol mit der Musik von Sukhi Kang (Südkorea), die Uraufführung von Helmut Zapfs Komposition "2 :1" und die deutsche Erstaufführung von Georg Katzers „Mein 1989“.

Rund 160 Filme aus 20 Ländern werden auf der am 23. November in Leipzig beginnenden 33.Filmwoche für Dokumentar- und Animationsfilm zu sehen sein. Etwa 500 Gäste aus allen fünf Kontinenten haben ihr Kommen angesagt. Für den Wettbewerb um die „Goldene Taube“ sind 45 Filme vorgesehen. Über die Auswahl der Filme, die aus mehr als 40 Ländern eingereicht wurden, habe es dieses Jahr besonders „dramatische Auseinandersetzungen“ in der Kommission gegeben, sagte Christiane Mückenberger, die Präsidentin des Kommitees der Filmwoche, und das, obwohl — oder gerade weil — es keine Tabus mehr gab. Vor dem Hintergrund der komplizierten Probleme des vergangenen Jahres seien Qualitätskriterien besonders ausschlaggebend gewesen.

Der französische Dirigent und Orchesterchef Michel Plasson ist am Donnerstag in Paris mit dem diesjährigen Florence-Gould-Preis ausgezeichnet worden. Der 57jährige Leiter des „Orchestre du Capitole“ von Toulouse erhielt den mit 50.000 Dollar dotierten Preis für die „Bereicherung des internationalen Musiklebens“. Plasson, seit 1974 Chefdirigent der Sinfoniker von Toulouse (Südwestfrankreich), unternahm mit dem Orchester zahlreiche Auslandstourneen. Die Schallplattenaufnahmen des „Orchestre du Capitole“ sind vorwiegend dem französischen Opernrepertoire gewidmet. Die 1983 gestorbene Kunstmäzenin Florence Gould, Tochter eines französischen Auswanderers und Witwe eines amerikanischen Eisenbahnmillionärs, hat einen Fonds geschaffen, der seit 1986 Preise für Dichtung, Roman, bildende Kunst, Film und Musik vergibt.

Am Donnerstag ist der Tag der Hausmusik, aus diesem Anlaß jetzt ein wenig 'Namedropping'. Zahllose Prominente haben in den letzten Jahren öffentlich bekannt, daß sie musizieren. „Immer wenn ich beim Schreiben nicht mehr weiter weiß, setze ich mich an den Flügel und lerne ein Klavierstück auswendig“, so Walter Kempowski. Auch Manfred Krug, Senta Berger und Rita Süssmuth hauen regelmäßig in die Tasten. Walter Wallmann spielt gar vierhändig — mit seiner Frau. Schwarz-Schilling setzt sich regelmäßig an einen weißen Flügel. Dieter Kürten klimpert 'Moonriver' und Tagesschausprecher Wilhelm Wieben Präludien von Chopin. Nur unser liebster Kommissar Eberhard 'Tanner' Feik fällt aus der Rolle und spielt auf der Oboe.

Die Schwarzweiß-Bilder des Fotografen- Ehepaars Bernd und Hilla Becher, auf der diesjährigen Kunstbiennale in Venedig mit dem „Goldenen Löwen“ preisgekrönt, sind bis zum 23. Dezember im Kölner Kunstverein zu sehen. Dreißig Jahre fotografierten die Bechers Industriebauten wie Wassertürme, Silos oder altertümliche Gasbehälter. Die rund 350 Aufnahmen sind in Europa nur in Venedig und Köln ausgestellt.

Dem Schriftsteller Hans Sahl wird am 6. Dezember in München der Internationale Exil-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste verliehen. Als Lyriker, Dramatiker, Prosaist und Übersetzer habe der 88jährige Sahl ein ganzes Jahrhundert in seinen geistigen Erfahrungsschatz aufgenommen, heißt es in der Begründung. 1902 in Dresden geboren, war Sahl seit 1933 auf der Flucht vor den Nationalsozialisten, ehe er 1941 nach New York kam. Dort arbeitete er als Kulturkorrespondent für deutschsprachige Zeitungen und übersetzte Theaterstücke amerikanischer Autoren.

Kaum hat Madonna ihr Leben als Marilyn-Monroe-Klon beendet, liebäugelt sie mit der Rolle einer anderen berühmten Platin- Blondine. Sie will die Hauptrolle in einem biografischen Film über Lana Turner spielen. Die Turner war in den vierziger Jahren der MGM- Star schlechthin. Berühmt machte sie die Hauptrolle in der amerikanischen Erstfassung von „The Postman Always Rings Twice“.

Hoffnungen auf eine Filmrolle macht sich auch Debbie Harry. Sie will unbedingt in David Lynchs Fernsehserie „Twin Peaks“ mitspielen. Lynch plant eine Fortsetzung der in Amerika überaus erfolgreichen Serie.

Der in Hollywood lange gemiedene Robert Altman wird mit einem neuen Film nach Los Angeles zurückkehren. Das Werk heißt „LA Shortcuts“ und basiert auf neun Kurzgeschichten des Schriftstellers Raymond Carver. Ray Liotta, Mary Steward Masterson, Jack Lemmon und Andy Macdowell — die Schöne aus „Sex, Lies and Videotapes“ — spielen mit.

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