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Beschiß mit Moral

■ BfG und Sparkasse kassieren bei den kleinen Sparern

Banken spekulieren auf die Trägkeit der Menschen. Die mit Gewerkschafts-Image geadelte Bank für Gemeinwirtschaft kassiert dabei bei den kleinen Konto-Inhabern am saftigsten ab, die honorige, gemeinnützige Sparkasse tut es ihr fast gleich. Wenn man hinzunehmen würde, welch' mageren Zinsen die Geldinstitute auf kleinere Spareinlagen geben und wie schlechte kurzfristige Anlagemöglichkeiten sie anbieten, würde das Bild nur noch skandalöser. Die Sparkasse, so könnte man einwenden, bietet zumindest „um die Ecke“ überall in der Stadt Filialen an, einen Service, der — solange es keine Computer gab - seinen Preis wert war. Weniger mobile Menschen wissen das nach wie vor zu schätzen. Will sagen: Die kassieren besonders die Alten ab. Die Bank für Gemeinwirtschaft gewährt Preisnachlässe, wenn man ihr sein Gewerkschaftsbuch zeigt. Eine ekelhafte, ganz und gar korporativistische Unart, ein Fall höchstens für den Datenschutzbeauftragten.

Vor drei Jahren hatte die Arbeiterkammer ihre erste vergleichende Aufstellung der Kosten eines Girokontos vorgelegt. Das Ergebnis war damals wie heute: Die mit dem moralischen Unterton sind die Schlimmsten. Klaus Wolschner

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