An Waffen kein Mangel

■ Was tut die Friedensbewegung gegen das Morden auf dem Balkan

Auf die oft — auch in Leserbriefen — gestellte Frage, was tut die Friedensbewegung gegen das Morden auf dem Balkan, können Friedensbewegte mit der Jahrzehnte alten Forderung antworten, endlich die Grenzen für Waffen und Munition wirklich dicht zu machen. Alle Staaten müssen — legale wie illegale — Rüstungsexporte verbieten und das Verbot an den — auch den eigenen — Grenzen scharf kontrollieren.

Nachrichtenagenturen berichten: „An Waffen scheint jedoch kein Mangel zu herrschen, trotz des Embargos, das bereits im vergangenen Jahr von der UNO verhängt wurde...“ Im Bürgerkrieg tauchen Waffen auf, die nicht aus den Beständen der jugoslawischen Armee stammen, „wie Maschinenpistolen MP 5 und Sturmgewehr G3, hergestellt von Heckler & Koch aus Oberndorf am Neckar, oder flammenwerfende Colts aus den USA...“ — Wenn man dann noch erfährt, daß der Zerstörer „Bayern“ sage und schreibe nur vier potientelle Schiffe gesichtet und an die Einsatzleitung weitergeleitet hat, dann ist doch wirklich von doch wirklich von der Friedensbewegung zu fragen, warum nicht endlich auch die Landesgrenzen für Munitionstransporte völlig dicht gemacht werden. Und warum unterstützen die europäischen Regierungen nicht die Friedensgruppen, die durch gewaltfreies Vorgehen ebenfalls dem Morden ein Ende machen wollen. Ekkehard Lentz