Grüner Rott mit Gütesiegel

■ BEB stellt Kompost-Erfolge vor / 8 Verkaufsstellen in Bremen

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„Kompost-Gütesiegel“

Nur frei von Unkrautsamen und Plastikmüll, mit festen Anteilen an Mineralstoffen und organischer Substanz darf verrotteter Grünabfall als „Kompost“ verkauft werden. Eigens dafür gibt es nun ein eigenes Gütesiegel, das den Kompostsäcken seit gestern auf den Kompost-Säcken der Bremer Entsorgungsbetriebe (BEB) prangt. Mit acht Fremduntersuchungen pro Jahr soll die gleichbleibende Qualität des Kompost garantiert werden.

Der Handel wird über die Recyclinghöfe, den Verein „Arbeit und Ökologie“ und die Annahmestellen Oberneuland und Aumund organisiert. Fünf verschiedene Kompost-Produkte, vom Mulch bis zur Blumenerde, sind zu haben. Die Preise halten sich dabei im Rahmen, nur die Blumenerde liegt mit vier Mark pro 15 Liter zwar über dem Handelsdurchschnitt, ist dafür aber ohne Torfzusatz hergestellt.

Die ersten Bemühungen um den Kompost liegen 6 Jahre zurück. Aus dem Bedauern über Grünschnitt, der auf der Deponie zu wertlosem Müll verkam, wurde mit 3 Millionen DM Investitionen ein Konzept der Rohstoffverwertung in einer großtechnischen Anlage. Auf 5000 ha Fläche produzieren die Bremer Entsorgungsbetriebe heute 9000 t Kompost pro Jahr und entlasten den Müllberg mit immerhin 30.000 Tonnen.

Das nächste Entwicklungsziel wird die Biokompostierung sein: nicht nur Gartengrün, sondern auch organische Haushaltsstoffe werden ab 1993 in einer vorläufigen Versuchsphase kompostiert. Mit dieser Planung hinke Bremen nicht hinter der Entwicklung in anderen Bundesländern her — zumal es die größte kommunale Anlage sei, versichert Betriebsleiter Rolf Meyer.

Bei der Kompostierung von verschiedenen Industrieabfällen hapert es noch an technischen Lösungen. Während die Abfälle aus Tee- und Kaffeeproduktion gut zu kompostieren sind, gibt es bei den feuchten Rückständen aus der Bierbrauerei oder dem trockenen Wollstaub der Kämmerei noch Probleme. rho

Info-Telefon 361-9517

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