Freunde und andere Bauern

■ Brrrr: Reitzirkus macht in Kiel Station / Lokalprominenz dominiert

macht in Kiel Station / Lokalprominenz dominiert

Zwischen den großen Reitturnieren in Berlin am vergangenen Wochenende und in Frankfurt in der nächsten Woche macht die Pferde-Prominenz einen Abstecher in die Provinz: Mit dem Niederländer Jos Lansink, Ludger Beerbaum aus Buchloe und Nicole Uphoff (Warendorf) sind gleich drei Olympiasieger und ihre Hotte-Hüs bis zum kommenden Sonntag in der Kieler Ostseehalle zu Gast. Angelockt wurden sie vor allem durch Kohle: Insgesamt 260000 Mark an Preisgeldern werden bei dem internationalen Reitturnier verteilt. Rund 700000 Mark kostet die Veranstaltung. Sponsorengelder, die nur fließen, wenn auch Fernsehen garantiert ist - da sind gute Kontakte zu den Oberreitern von der Thann und Basche gefragt. In Kiel ist das dritte Programm am Sonntag für zwei Stunden dabei.

Aber nicht nur die großen Namen zählen in der Provinz. Vor allem die ländlichen Reiter aus der Region locken Freunde und andere Bauern in der Halle. Stars sind nicht nur eine Nicole Uphoff in der Dressur, sondern auch die Familie Rehbein aus Grönwohld. Der Ausbilder und seine beste Schülerin dominierten auch in Kiel schon die erste Prüfung: Karin Rehbein gewann mit Donnerhall vor Herbert Rehbein mit Pik Primeur. Dann kam erst einmal eine ganze Zeit gar nichts, und erst dann wurde Klaus- Martin Rath auf Gomenie Dritter (50 Punkte Rückstand).

Die Werteverschiebung gibt es auch bei den Springreitern: Was ist schon ein Ludger Beerbaum gegen einen Hauke Luther. Der Junge ist im Lande groß geworden, Vater Peter ist immer noch die holsteinische Reiterlegende schlechthin, und auch er hat es noch zu etwas gebracht: Seit vier Wochen führt der 27jährige die Welt-Cup-Wertung an. In Kiel gehört er damit zu den Top-Favoriten. Auf eine Holsteinerin muß das Publikum allerdings verzichten. Der Stute Classic Touch — Olympiasiegerin unter Beerbaum — geht es wie so vielen in diesen Tagen: Sie hat eine fiebrige Erkältung und ist deshalb lieber zu Hause geblieben. ank