Rote Flora: "Wir haben uns bewegt"

■ Stadtteilzentrum gibt Traute Müller Schuld am möglichen Scheitern der Verhandlungen

am möglichen Scheitern der Verhandlungen

Harte Kritik an der Stadtentwicklungssenatorin Traute Müller formulierte gestern das Plenum der Roten Flora: „Nach dem es erste Annäherungen gab, fährt Mülller jetzt eine beinharte Linie“. Auf einer Sitzung von BehördenvertreterInnen und Flora-AktivistInnen hätte die Senatorin am vergangenen Dienstag die Verhandlungen um die Zukunft des Zentrums als für „in wesentlichen Punkten gescheitert“ erklärt. Ein Plenums-Sprecher: „Wir haben uns aufTraute Müller zubewegt, sie aber ist immer weiter zurückgewichen“.

Kern-Streitpunkt: Die Einrichtung einer Kindertagesstätte im oberen Gebäudeteil, die durch einen anderen Träger betreut werden soll. „Wir sind bereit unserere Kinderarbeit auszubauen und haben allen Kinder-Initiativen des Stadtteils angeboten, unser Haus für sie zu öffnen“. Eine Elterninitiative hätte bereits mit der täglichen Betreung von knapp 20 Kindern in den Flora-Räumen begonnen.

Nachdem die Senatorin all diese Bemühungen am Anfang ausdrücklich begrüßt habe und durchblicken ließ, daß man unter diesen Bedingungen durchaus an der Senatsforderung, einen zweiten „florafremden“ Träger in dem Gebäude unterzubringen, rütteln könne, hieße es nun wieder: Ohne eine Kindertagesstätte im ersten Stock des Gebäudes, die nicht die Rote Flora betreibt, läuft gar nichts. Begründung: Es gebe Bedarf für eine solche Einrichtung im Stadtteil.

Doch dieses Argument hält das Plenum der Roten Flora für „vorgeschoben“. „Jahrelang hat sich kein Politiker um diese Bedarfe gekümmert, nun müssen sie sofort und nur an diesem Ort befriedigt werden“. Zudem hätte die Rote Flora der Senatorin angeboten, die Kindertagesstätte auf einem Anbau im Flora-Park unterzubringen. Traute Müller aber winkte ab. Eine Rotfloristin: „Die Kinder sind nur ein Vorwand, es geht allein um unsere politische Disziplinierung“.

In den kommenden Tagen will der Flora-Verein ein von Traute Müller gefordertes „schriftliches Konzept“ zur Kinderarbeit im Zentrum erstellen. Denn Mitte Dezember soll die endgültige Entscheidung über die Zukunft der Roten Flora im Senat fallen. Die Zentrums-AktivistInnen aber wollen nicht klein beigeben: „Wir werden nicht an unserer eigenen Teilräumung mitarbeiten“. Marco Carini