: Soundcheck: Fred Frith & Que D'La Gueule
SOUNDCHECK
Gehört: Fred Frith & Que D'La Gueule. Mit dem Bild „Das Narrenschiff“ von Hieronymus Bosch wurde die Oper Helter Skelter von Francois-Michel Pesenti verglichen. Fred Frith schrieb die musikalische Begleitung für diese unendliche und groteske Reise, mit der er am Freitag, diesmal begleitet von einer Gruppe arbeitsloser Amateurmusiker aus Marseille, nach Kampnagel zurückkehrte, wo das Stück 1991 beim Sommertheater aufgeführt worden war. Die Zuschauer glichen dabei blinden Passagiere, sie verfolgten wie hypnotisiert die Party- Band einer Weltuntergangs-Fete. Der Meister selbst spielte elektrische Geige und dirigierte aus einer Ecke das Ensemble, das mit der Wucht eines Vulkanausbruchs musizierte. Gleichzeitig verstrickte es sich mit der Präzision eines Uhrmachers in Free-Rock-Muster aus diversen Klängen und Stilen. Ein strukturiertes Chaos, das programmatische Titel wie „Gemüse für alle“ trägt. Fred Frith hatte allen Grund, ein stolzes Lachen zu tragen. Nikos Theodorakopulos
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