Betrübter Runde kritisiert Regierung

Hamburgs Sozialsenator Ortwin Runde (SPD) hat die Aussiedlerpolitik der Bundesregierung kritisiert. Anläßlich der Inbetriebnahme einer Wohnunterkunft für Aussiedler im Hamburger Stadtteil Osdorf sagte Runde am Freitag, er sei betrübt, daß einerseits für die deutschstämmigen Aussiedler ein relativ liberales Einwanderungsgesetz gelte, gleichzeitig aber durch die jüngste Novelle des Arbeitsförderungsgesetzes die Mittel für die Arbeitsintegration der Aussiedler gekürzt worden seien.

Für die nächsten zehn bis 20 Jahre erwartet Sozialsenator Ortwin Runde einen jährlichen Zustrom von mindestens 220000 Aussiedlern vornehmlich aus den GUS-Staaten nach Deutschland, von denen 4000 bis 4600 allein nach Hamburg kämen.

Bei der Schlüsselübergabe für die neue Wohnanlage in Osdorf mit 81 Wohnungen für Aussiedler betonte Runde, daß die Unterbringungsprobleme „riesig groß“ seien. Zur Zeit gebe es rund 5500 vorübergehende Unterbringungsmöglichkeiten für Aussiedler. Benötigt werden nach Angaben des Senators aber mindestens 7000. dpa