■ Nachgefragt
: Wenn Blitze brennen

Am Donnerstag abend stand der Himmel zuweilen im grellen Schein: Gewitter von der feinsten Sorte. Einer der vielen Blitze schlug in einer Holzfirma in der Neustadt ein und verursachte einen Brand. Die taz befragte einen Experten zum Thema Blitze. Gerhard Schwaab, Physiker vom Institut für Fernerkundung an der Universität Bremen, konnte das Phänomen erklären.

taz: Wie entsteht ein Blitz?

Gerhard Schwaab: Blitze kommen aus Gewitterwolken. Diese entstehen durch den Aufstieg von warmen, feuchten Luftmassen. Dabei wird die Wolke oben und unten unterschiedlich aufgeladen. Das heißt, die Gewitterwolke ist oben positiv aufgeladen, auf der Unterseite negativ. Und die Erde selber hat auch eine Ladung. Die Unterseite einer Gewitterwolke ist wesentlich stärker negativ geladen als die Erde. Dann kommt es zu Spannungsdifferenzen zwischen der Unterseite der Wolke und der Erde zwischen zwanzig und hundert Millionen Volt vor. Und diese Entladungen finden entweder zwischen der Wolke und der Erde statt, oder zwischen verschiedenen Wolken. Und das sind die Blitze.

Wie hoch ist die Spannung in einem Blitz?

Bis zu 10.OOO Ampere.

Welchen Weg sucht sich der Blitz?

Das ist weitgehend vom Zufall abhängig. Es gibt Fotografien von Blitzen, die im Zick-zack-Weg durch die Atmosphäre gehen.

Wo schlägt Blitz am liebsten ein?

Der Blitz schlägt bevorzugt in Objekte ein, die hoch aufragen. Also Kirchtürme, Bäume oder Strommasten oder auch einen Menschen auf dem flachen Land, der hoch genug ist. Das allerdings selten.

Soll man Buchen suchen und vor Eichen weichen?

Es reimt sich zwar, aber ist in der Form nicht richtig. Am besten man geht unter gar keinen Baum. Int.: Vivianne Agena