Blitzeinschlag im Holz

■ Holzfirma Hocke in der Kornstraße bis auf den Boden niedergebrannt

Die Holz- und Holzleimbau- Firma Johann Hocke GmbH & Co. in der Kornstraße wurde in Nacht auf Freitag vom Blitz getroffen. Die Lagerhallen mit einer Fläche von 4.000 quadratmetern sind restlos niedergebrannt.

Das Firmen-Gelände sah am Donnerstag Vormittag noch immer aus wie ein Film-Dreh für einen Action-Film: Feuerwehrautos, Schläuche, Feuerwehrmänner, die wild gestikulieren und in hochschaftigen Gummistiefeln durch die Rauchschwaden stapften. Ein Greifbagger holt das qualmende Holz aus dem verkohlten Haufen, der mal eine Lagerhalle war. So langsam, wie sich das Feuer löschen läßt, genauso langsam ist es in der Nacht entstanden. „Ich hab den Blitz gesehen, wie so'n Zickzack. Der Blitz und der Knall war eins“, erzählt der Anwohner Klaus Semsroth. Das muß gegen halb zehn abends gewesen sein, doch vorerst brannte noch nichts.

Erst kurz nach ein Uhr nachts schaute ein Anwohner auf das Firmengelände und sah die Flammen. Er klingelte die Feuerwehr aus den Betten. Aus Arsten raste sie mit 22 Löschbereitwilligen an, dazu kam die städtische Feuerwehr, und mit 80 Mann wurde das Feuer unter Kontrolle gebracht. Man habe sofort einen Löschring gelegt, berichtet Georg Albers vom Nachbarhaus, „damit die Ausbreitung vermieden wurde.“ Firmenbesitzer Hocke war in der Nacht erschienen und mußte mit ansehen, wie die meterhohen Stapel aus Fichten-Holz sich mitsamt der Hallen zu schwarzen unkenntlichen Klumpen verwandelten.

Insgesamt sind jetzt vier Lagerhallen, 30 mal 60 Meter, dem Erdboden gleich. Auch ein Kleinbus, zwei Pritschenwagen und ein Gabelstapler der Firma waren nicht mehr zu retten. Das angrenzende Gebäude blieb erhalten.

Seine Firma ist ein Familienbetrieb in der dritten Generation, und besteht seit 1908.

In den Lagerhallen wurde außer Holz auch Leimholzbinder, verschiedene Öle und Harze gelagert. Sowohl die Feuerwehr, als auch die Bremer Entsorgungsbetriebe haben durch Messungen festgestellt, daß keine Gifte bei der Verbrennung freigesetzt wurden. Die Stoffe gelten als „Mindergiftig“, und der Kleber, der extra lagerte, wurde abgepumpt.

Warum der Blitz ausgerechnet dort einschlug, kann keiner beantworten. Hocke deutet schulterzuckend auf den hohen Schornstein, der zum Gelände gehört, vielleicht schlug der Blitz dort ein? vivA

Vgl. „nachgefragt“ auf S. 34