Ganz, ganz viel laufen

Auf den 23. Mai kann man sich schon mal freuen, in der ganzen Stadt ist dann kein Durchkommen mehr: Mehr als 7000 Läufer haben sich schon jetzt angesagt, um beim diesjährigen Hanse-Marathon für Verkehrs-Verstopfungen auf St. Pauli und in Othmarschen, in Ohlsdorf und in Eppendorf zu sorgen. Was die Automobilisten am 23. Mai nerven wird, läßt zumindest die Herzen von Sportbegeisterten höher schlagen. Die Weltelite der Langstreckenläufer ist beim 42,195-Kilometer-Meeting in der Hansestadt dabei.

Zu den herausragenden Gestalten in diesem Jahr gehört vor allem der 24jährige Tansanier Thomas Naali. Er geht mit dem Ziel an den Start, den Streckenrekord zu brechen — die bisherige Bestzeit, aufgestellt vor 2 Jahren von Jörg Peter (Dresden), die mit 2:10:43 Stunden verbucht ist. Schafft er es in einer Zeit unter 2 Stunden und 10 Minuten, hat sich die Reise für ihn auf jeden Fall gelohnt: 50 000 Mark gibt es dann als Sieg- und Antrittsprämie noch neben der Freude, die ein Marathonlauf bereitet. Als härtester Konkurrent gilt sein Landsmann, der Vorjahressieger Julius Sumawe: der Tansanier absolviert gerade ein Höhentraining. Bei den Frauen gilt die Ungarin Judit Jagy als besonders stark, sie hatte schon 1990 gewonnen.

Sieger wird es aber noch viele mehr geben: Rund 9000 Starter erwartet Marathon Chef Wolfram Götz am Ende, für 8900 von ihnen geht es nicht um Preisgelder und vordere Plazierungen, sondern um den Sieg über das eigene Ego. ank