Werder mit vier Mannschaften

■ Tacheles bei Werder: "Olli" Reck appelliert an Mitspieler

Werder mit vier Mannschaften

Tacheles bei Werder: „Olli“ Reck appelliert an Mitspieler

Bei Werder Bremen wurde jetzt „Tacheles“ geredet. Nicht nur Trainer Otto Rehhagel nahm sich die Profis nach der „Blamage von Gladbach“ kräftig zur Brust, auch die Spieler übten bereitwillig Selbstkritik.

Zum Sprecher der Mannschaft machte sich Oliver Reck, der mit überragenden Leistungen in den vergangenen Wochen sogar an die Tür zur Nationalmannschaft geklopft hat. Der Torwart forderte: „Wir müssen unsere Einstellung ändern, die Zweikämpfe wieder gewinnen. Es darf nicht mehr passieren, daß der Gegner fast ungehindert auf unser Tor zulaufen kann.“

Der Schlußmann des Europapokalsiegers, der am Sonntag zum zweitenmal Vater eines Sohnes geworden ist, hat die Hoffnung auf die Deutsche Fußball-Meisterschaft noch keineswegs aufgegeben. „Solange rechnerisch noch alles möglich ist, verfolgen wir konsequent dieses Ziel. Bayern München besitzt zwar derzeit die besseren Karten, doch sie haben den Titel noch längst nicht in der Tasche“, meinte Reck, der in der vergangenen Saison nach einigen Fehlern als „Pannen-Olli“ bezeichnet worden war.

Werders Vize-Präsident Klaus Dieter Fischer stellte am Montag befriedigt fest: „Wir sind der einzige Verein in Deutschland, der beim Kampf um die Meisterschaft insgesamt vier Mannschaften im Rennen hat.“ Damit meinte er die Bundesliga-Profis, die Amateur- Mannschaft von Rehhagel-Assistent Karl-Heinz Kamp und die Teams bei der A-und B-Jugend. Ein Beweis, welch gute Nachwuchsarbeit in Bremen geleistet wird.

Dennoch langte der SV Werder in den vergangenen Jahren mit den Einkäufen von Wynton Rufer, Andreas Herzog und Bernd Hobsch auf dem Spielermarkt kräftig zu und investierte die „Millionen“ aus den Transfers von Rudi Völler und Karlheinz Riedle nach Italien. Mit Mario Basler (Hertha BSC) hoffen die Bremer, einen weiteren „dicken Fisch“ geangelt zu haben.

Im Fern-Duell mit Bayern München dürfen sich die Bremer aber keinen weiteren Ausrutscher mehr leisten.

Bereits am Freitag stehen sie beim 1. FC Saarbrücken wieder auswärts auf dem Prüfstand. Die Mannschaft von Peter Neururer hat die vergangenen sechs Spielen in der Bundesliga mit 0:12 Punkten sowie 0:19 Toren eine seltene Negativ-Bilanz aufzuweisen.

Hans-Joachim Zwingmann/dpa