DER POPULÄRE KONZERTFÜHRER

■ Schmutzige Welpen u.a.

DER POPULÄRE KONZERTFÜHRER

Schmutzige Welpen u.a.

Auch in der Hardcore und Death Metal Scene packen die Musiker jetzt ihre Badehosen ein und spielen höchstens noch auf Open Air Festivals, wo ihre düsteren Gitarrenriffs wie Eiscreme in der Sonne zerschmelzen. Vor der langen Durststrecke des Sommerurlaubs spielen aber heute abend im Schlachthof noch drei Bands aus den USA. Neben Leeway und Shock Factor ist Mucky Pup die Hauptattraktion des Konzerts. Die Band ,deren Namen man mit „Schmutziger Welpe“ übersetzen kann, wird für ihre Experimentierfreude, ihren Humor und die musikalische Vielseitigkeit gerühmt: Neben Metal und Hardcore verarbeiten sie auch Rap und Indie-Elemente in ihren Songs. „Nirvana meets Chilli Peppers“ lautet das Qualitätsurteil eines Musikkritikers, bei dem Nichteingeweihten eher mexikanische Buddhisten in den Sinn kommen.

Das Abschlußkonzert des Kulturfestivals „Japan verstehen“ im KITO wird am Samstag (26.6.) um 20 Uhr die Perkussionistin Ikue Mori eine Drum Performance auf dem akustischen Schlagzeug und Drumcomputern vorführen. Die Japanerin hat sich in New York als Mitbegründerin der No Wave Band „DNA“ einen Namen gemacht. Sie spielte mit Jazzmusikern wie John Zorn, Arto Lindsay oder Fred Frith und ist für ihre feinsinnige und spröde Spielweise bekannt.

Mit Reggae, HipHop, Breakbeat House und noch einigen anderen Musikstilen wie Raggamuffin oder Club Soul reitet der Soundmixer Rebel MC wie ein tollkühner Surfer auf der jeweils neusten Modewelle. Sein Album vom letzten Jahr klingt schon so altmodisch wie Boy George, aber mit der neusten Produktion ist er wieder ganz auf der Höhe der Zeit. Mit einer 12-köpfigen Begleitband läßt er am Sonntag (27.6.) den Zeitgeist tanzen. Hoffentlich fängt er pünktlich an — sonst verpaßt er womöglich den Sprung auf die nächste Welle. Als Vorgruppe wird die Radical Dance Faction mit ihrer Mischung aus Punk und Dub — Reggae die versprochene „World Sound Power“ schon langsam anfahren.

Auch im Aladin wird es vorm Sommerloch noch mal richtig schön laut und düster, wenn am Montag (28.6.) ab 20 Uhr die kalifornischen Punk — Rocker von Bad Religion ihr „Rezept für Hass“ vorstellen. „Recipe for hate“ heißt zumindest ihr neues Album und daran sieht man schon, daß sich Band in den zehn Jahren seit ihrem Debüthit „Wie sollte die Hölle noch schlimmer sein?“ („How could hell be any worse“) kaum geändert haben dürfte. In Deutschland scheint die Band eine treue Gefolgschaft zu haben, alle Jahre wieder macht sie eine Wallfahrt durch teutonische Konzerthallen. Willy Taub