Über die Städte

„Etwas Besseres als die Nation“ – die Tour: Wie die antifaschistische westdeutsche Poplinke einmal auszog, um im wilden Osten (nicht nur) das Fürchten zu lernen. Ein Erlebnisbericht im Stil der siebziger Jahre  ■ Von Thomas Groß

Die Ausgangslage zumindest ist klar: Seit es in Deutschland wieder Pogrome gibt – und vor allem: seit die dadurch erzeugte Stimmung von Politikern und Teilen der Medien dazu genutzt wurde, die „Lösung der Asylantenfrage“ voranzutreiben –, gibt es ein Unbehagen auch in der Subkultur. Alte Gewißheiten der hedonistischen Linken im Umfeld von Pop und Rock sind von einer Wirklichkeit überholt worden, mit der man so nicht gerechnet hat, die aber in ihren Auswirkungen unhintergehbar ist.

Es genügt nicht mehr, sich im sicheren Gefühl, nicht „denen ihr Spiel“ zu spielen, in irgendeiner Sub-Szene zu verlieren; ebensowenig, wie es genügt, stumpfem Nazi- Rock den gepflegten Groove gehüteter Lieblingsmusiken gegenüberzustellen. Die Spiele der Achtziger sind verdorben, und kein business as usual kann sie zurückbringen.

Soviel zur Situation, aus der heraus sich im vergangenen Herbst der Hamburger „Wohlfahrtsausschuß“ gründete, eine undogmatische Gruppe von Musikern, DJs, Künstlern, Autoren und Journalisten. Das Antrittsprogramm: Ein Antifaschismus, der sich nicht in „Nazis raus“-Parolen und punktuellen Aktionen erschöpfen will, kommt um eine theoretische Sondierung seiner Situation im vereinigten Deutschland nicht herum; um aber nicht weiteren Boden zu verlieren, soll gleichzeitig in einer Art von situationistischem Ansatz der Versuch gemacht werden, den „öffentlichen Raum“ gegen rechte Angriffe zu verteidigen.

Unter dem Logo „Etwas Besseres als die Nation“ wurde der Beschluß gefaßt, ein Konzert- und Vortragsprogramm zusammenzustellen und damit die Städte Rostock, Dresden und Leipzig zu bereisen. Nicht, um im Osten „westliche Standards“ zu etablieren, wie man sich zu betonen beeilte, sondern weil die Situation nach der Vereinigung und dem Ende des staatlich verordneten Antifaschismus „den Nazis in dieser Gegend einen Bewegungsraum eröffnet hat, von dem aus sie die Linke dort und hier bedrohen“.

Ich gestehe, daß ich an das Zustandekommen dieser Tour erst geglaubt habe, als ich am letzten Freitag in Berlin-Lichtenberg, dem deprimierendsten Umsteige- Bahnhof Mitteleuropas, in den Zug nach Rostock stieg — und dann noch nicht wirklich. Etwas Besseres als eine Kaffeefahrt?

Rostock

Das Jugend- und Kulturzentrum „Mau“ liegt etwas abseits der Straße. Nicht ganz einfach zu finden, wenn man sich nicht auskennt in der Stadt. Auch die Jugendlichen können mir nicht weiterhelfen, die in Eduscho-farbenen Jogging-Hosen an Haltestellen auf den Bus in die Vorstadt warten. Wie es überhaupt auffällig wenig Jugendliche zu sehen gibt an diesem späten Nachmittag.

Ganz anders die Situation im „Mau“ selber: Scharen jugendlicher oder der Jugendlichkeit verbundener Menschen bevölkern das kleine Café des Zentrums, in dem ein einsamer Biker-Typ mit Bart Kaffee und Fruchtsaft verkauft, unterstützt bloß von einem anderen, bei dem man – kurioses DDR-Relikt – gegen ein Metallmärkchen seine Garderobe abgeben kann.

Die Gesichter sind, als ich endlich eintreffe, schon etwas lang. Zwar hat es gleich zu Beginn in der Innenstadt eine erfolgreiche Aktion gegeben: am Rostocker Rathaus konnte eine Tafel angebracht werden, die den Widerstand der Cinti und Roma in Deutschland unterstützt (am 16. Mai hatten sie versucht, die Gedenkstätte des KZ Neuengamme symbolisch zu besetzen); doch zu der für den Nachmittag angesetzten Diskussion ist kein einziger Rostocker gekommen. Bloß im Nebenraum spielen ein paar Poolbillard.

Hat es denn keiner gewußt? Niemand, so stellt sich jetzt heraus, hat in der Innenstadt auch nur ein einziges der an die lokale Antifa- Gruppe verschickten Ankündigungsplakate gesehen.

Für den Abend wird zunächst eine Krisensitzung anberaumt, auf der Jochen Distelmeyer von der Gruppe Blumfeld und andere noch einmal in groben Zügen den Sinn der Veranstaltung darlegen. Etwas hilflos – man scheint ja immer noch unter sich zu sein. Als doch ein Rostocker Jugendlicher im Publikum sich als solcher zu erkennen gibt, aber nicht ans Mikro will, gibt es Versicherungen, daß es auf keinen Fall darum geht, den lokalen Kräften inquisitorisch gegenüberzutreten. Trotzdem führt kein Weg an der Frage vorbei: Was zum Teufel ist mit der Rostocker Antifa- Gruppe los? Hat es sie je gegeben?

Die drei Vertreter des autonomen Jugendhauses „JAZ“, die ich im Flur ausfindig mache, gehören jedenfalls nicht dazu. Oder nur halb. Ein wenig vielleicht, so am Rande. Im lockeren Kontakt zu anderen, die gerade nicht anwesend sind. Viel ist nicht herauszubekommen, die Lage scheint verwirrt und kompliziert zu sein. Immer wieder fällt jener Satz, den ich aus anderen Gesprächen mit Leuten aus der Ex-DDR so gut kenne, und der mich immer an einen alten Kiffer-Topos erinnert: Die Situation hier in Rostock, höre ich, sei im Grunde verbal nicht zu fassen, „das alles“ – die Unsicherheit, das Schweigen, den Rückzug – könne in letzter Instanz nur verstehen, wer hier aufgewachsen ist.

Später, zu Beginn des Konzertprogramms, an dem trotz der offenkundigen Pleite festgehalten wird, verliest einer der drei „JAZ“- Leute von der Bühne herab ein schüchternes Statement – eigentlich eher eine Selbstversicherung. Das „JAZ“ verfüge über einen Naturkostladen, berichtet er stockend, eine Fahrradwerkstatt, einen Info-Arbeitskreis; Kultur müsse „von den Leuten selbst“ kommen und dürfe nicht, wie leider schon beim „Mau“ der Fall, im bloßen Konzertbetrieb ersticken.

Tatsächlich scheinen die zwei Handvoll Rostocker, die die Aussicht, ein knappes Dutzend Bands im Paket zu erleben, dann doch noch gelockt hat, das „Mau“ in genau diesem Sinne zu nutzen. Lupenreine West-Attitüde: mal kurz kucken, mal kurz vor die Bühne gehen, dann wieder nach nebenan, wo besagter Poolbillard-Tisch den Eindruck waschechter teenage depression vermittelt. Die meisten der ziemlich jungen Kids, die ich in dem Seitenraum anspreche, finden die Musik ohnehin Scheiße. Viel zu weich. Ausnahme: Goldene Zitronen, vielleicht noch die einheimischen Killed On X-mas, die mit nackten Oberkörpern eine Art Hatecore ohne Hate zelebrieren. Daß Blumfeld an diesem Abend als Zugabe einen Song gespielt haben, der „Kommst Du mit in den Alltag“ heißt, hat keiner mitgekriegt.

Und die Antifa? Als der Wohlfahrtsausschuß-Troß sich am nächsten Morgen kurz nach 6 übermüdet allmählich gen Dresden in Bewegung setzt, habe ich über deren Verbleib immer noch nichts Genaues in Erfahrung gebracht. Vieles spricht allerdings dafür, daß man sich in Rostock von 4 Bussen mit annähernd 200 Leuten aus dem Westen einfach ein wenig überrollt gefühlt hat.

Dresden

Im Gegensatz zum „Mau“ ist die „Scheune“ gar nicht zu verfehlen. Bereits am Eingang zur Dresdner Neustadt werden wir von einem Vorposten mit Rucksack quasi aus dem Bus heraus zu einer Scherbendemo gegen rechts eingeladen. Schlagkräftige Einheiten aus Cottbus, Görlitz und Senftenberg stünden in Bereitschaft.

Nach demokratischer Beratung zieht der Wohlfahrtsausschuß es vor, erst einmal die in einer Schule bereitgestellten Schlafplätze zu beziehen. Der Weg führt durch die Louisenstraße, wo Hausbesetzer, die vor ihren Häusern sitzen, sich, scheint's, wundern, wer da mit Taschen und Schlafsäcken alles Einzug hält. Am Giebel der Nummer 58 ein Transparent, das den alten Sechziger-Slogan „Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt“ auf radikale Weise zuspitzt: „Rostock, Hünxe, Mölln, Solingen ... Du bist schuld!“ Zwei Häuser daneben ein religiöser Treffpunkt. Noch ein paar Meter weiter, vor einem Bierstand mit westgesponsertem Sonnentop, lagern fünf, sechs Ost-Punks, die kräftig dem Absinth zusprechen. „Faschos“ – das unausgesprochene Phantasma dieser Tour – sind keine zu sehen. Laut hupend fährt eine Art wandernder Fahrradprediger auf einem Fahrradlastzug mit mindestens fünf Anhängern mitten durch die Menge.

Dresden ist auf den Beinen, weil „Bunte Republik“ ist, ein seit der „Wende“ jährlich stattfindendes Stadtteilfest mit Spektakel, Bratwurst, Buden und viel Bier. Dem Namen entsprechend wird von links bis rechts gefeiert, in Gaststätten, Kneipen und auf der Straße, in der „Scheune“ ebenso wie in der „Lederfabrik“ um die Ecke, wo die Wohlfahrtsmusiker gerade beim Soundcheck sind. Schon bald ist klar: Ihr Konzert wird an diesem Tag nicht das einzige sein. Noch eine andere Band hat ihre Instrumente aufgebaut. Gegenüber der „Scheune“ gibt es lärmenden Party-Rock'n'Roll und schon den ganzen Nachmittag über spielen sich sehr bunt gekleidete Bongo-Spieler sehr unermüdlich in Trance.

Gegen 17 Uhr kommt es in der „Scheune“ zu den ersten Vorträgen. Ein einleitendes, gegen das Wiedererstarken deutscher Sekundärtugenden gerichtetes Manifest einer Vertreterin der autono-

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men l.u.p.u.s.-Gruppe (Tenor: Barbarism starts at home) ergänzt Manfred Moebius vom Infoladen Halle mit einem Flashback aus östlicher Sicht: Die Vereinheitlichung der Privatsphäre in der DDR habe dem Rückzug in Datschenzauber und Laubenpiepertum Vorschub geleistet; die Ex-DDR sei nicht umsonst der Landstrich mit der prozentual höchsten Gartenzwergdichte.

Während draußen die „Bunte Republik“ weiter gegen die stille Enklave der theoretischen Rede anbrandet, problematisiert Isabelle Graw, Herausgeberin der Kölner „Texte zur Kunst“, die Kategorie des „Privaten“ von einem anderen Ende her. Als einzige weibliche Vortragende liefert sie eine selbstreflexive Ideologiekritik der sogenannten Quotenfrau, die sie zugleich in sehr dialektischer Weise auf eine Lage spiegelt, in der ein innerer Konnex zwischen dem in bürgerlichen Feuilletons beklagten Fehlen „familiärer Werte“ bei jugendlichen Nazis und der Zurückdrängung von Frauen im Berufsleben sichtbar wird.

Zum Mißfallen von Andreas Fanizadeh, Mitarbeiter der Edition ID-Archiv, der die Priorität an diesem Tag gerne zugunsten der Abschaffung des Asylrechts und seiner unmittelbaren Folgen gesetzt gesehen hätte. Deutlich erregt, aber schon leicht resigniert, setzt seine Kurzanalyse beim Wiedererstarken völkischer Identitätsmuster an. Das Grundproblem sei eine – entgegen der Ideologie des schwierigen „Zusammenwachsens“ – sehr ähnliche Vergesellschaftung der Individuen in Ost und West; mit dem heute spürbaren Resultat eines wahnhaften Rassismus, der längst ohne „Rassen“ auskommt.

Nach zwei Stunden im stickigen „Scheune“-Saal ist das Vortragsprogramm endlich komplett absolviert, allein es fehlt die Resonanz. Was die Kommunikationsformen anbelangt, scheint die Vergesellschaftung eben doch unterschiedlich verlaufen zu sein: Die wenigen Ostler, die sich von der Fete hereinverirrt haben, werden erst halbwegs wach, als sehr konkrete Probleme, die neueste Situation in Dresden betreffend, zur Sprache kommen.

Diesmal haben sich tatsächlich vereinzelte Vertreter der Antifa eingefunden, berichten von einem unausgegorenen Verhältnis zwischen aufbrausender Militanz und „peaciger Aktion“, der Notwendigkeit, bei Aufklärungsarbeiten mit Vertretern der Kirche zusammenzuarbeiten. Ein bißchen scheint man sich zu schämen – der ideologisch kleinen Brötchen wegen, die man als Dresdner Antifaschist so bäckt. Und wieder der bekannte bekennende Satz: Den Osten kapieren im Grunde nur Ostler.

Draußen tobt underdessen die „Bunte Republik“ in unverminderter Heftigkeit weiter – als müßten die Feste der nächsten 10 Jahre auf einmal gefeiert werden, bevor alles zu spät ist: Wilde T-Shirt- und Bierverkäufe vor verfallenden Häusern, denen auch einsetzender Platzregen keinen Abbruch tut. Zu einer Ost-West-Verständigung auf der Ebene antifaschistischer Theorie kommt es, soweit ich sehen kann, an diesem Abend nicht mehr, aber immerhin legt man sich westlicherseits mit der Nachricht zu Schlaf, am nächsten Tag in Leipzig werde es eine Kritik an den Operationsformen des Wohlfahrtsausschusses hageln.

Leipzig

Die kommt auch, aber weniger als Hagel denn als Klage. Leider seien die eigentlich kompetenten Kritiker gerade beim Einkaufen oder sonstwie unpäßlich, bedauert ein Anonymus aus dem Publikum, nachdem ein Vertreter des Kulturzentrums „Conne Island“ in einem Paper zaghaft „das Phänomen sogenannter Worthülsen“ angesprochen hatte: man vermißt in den Ausführungen des Wohlfahrtsausschusses „konkrete Lösungsansätze“. Der Osten sei im Grunde halb so wild – keinesfalls jedoch der genuine Herd faschistischen Übels, den West-Projektionen aus ihm machen.

Das Paper – ich hebe es später vom Boden auf – wirkt wie eine Parodie auf die linke Theoriesprache des Westens. „Die Ausstrahlung einer solchen Bestimmung muß sich für unsere Begriffe nicht abschätzen lassen“, heißt es vage, „sie zeigt ,einfach‘ die Wirkung, die sich aus einer solchen Konstellation eigentlich ursächlich ergibt: Sie macht ein Lebensgefühl transparent.“

Das östliche „Lebensgefühl“ ist immer noch das einzige Fähnlein, das den ganz offensichtlich als Besserwessitum verstandenen Rechtsruck-Erklärungsmodellen des Wohlfahrtsausschusses als eigenständiges Theoriefragment entgegengehalten wird. Erst als die Luft sich bereits ziemlich mit Mißmut gefüllt hat, platzt einem der Kragen. Von „fettem Burentum“ ist mit einem Mal die Rede, von einem westimportierten „Anti-Antikommunismus, der in Wahrheit als Links-Chauvinismus daherkommt“: The Ossi is the nigger of the world.

Die nachfolgende Diskussion ist am hiesigen Ort beim besten Willen nicht wiederzugeben, geschweige denn zu entwirren. Nur soviel: westdeutscher Wille zur Theorie bricht sich an den Bastionen einer verspäteten Hippie-Ost- Wärmekultur, die, einmal unter Ideologieverdacht geraten, sich um so zäher in die Sorge um „unsere Menschen“ vergräbt. Pardon wird nicht gegeben.

Immerhin kommt die Diskussion endlich ohne falsche Rücksichtnahmen halbwegs zügig voran, und keiner ahnt, daß die eigentliche Klimax des Abends noch bevorsteht. Plötzlich nämlich erhebt sich Günther Jacob, Hamburger Musikjournalist, DJ und einer der Mentoren des Wohlfahrtsausschusses, von seinem Sessel in der letzten Reihe: Er, Jacob, protestiere energisch gegen den Verlauf der gesamten Veranstaltung. Er sei schließlich nicht gekommen, um der deutschen Vereinigung auf der Ebene der Linken beizuwohnen. Spricht's und verschafft sich einen fulminanten Abgang, indem er erhobenen Hauptes durch die Manege gen Ausgang schreitet und fortan nicht mehr gesehen ward.

Blumfeld, die Band, der in popjournalistischen Kreisen am ehesten eine Synthese von „Innerlichkeit“ und harscher Aussage zugetraut wird, beginnt ihren Set an diesem letzten Abend wie gewohnt mit einem Gedicht. Es endet mit den Zeilen: „An einem Kissen schlag ich mir den Kopf auf, am nächsten Morgen bleibt es an mir kleben“. Klingt das nicht irgendwie nach „Osten“?

Epilog

Ob die Osttour des Wohlfahrtsausschusses – die mir persönlich kognitiv wie emotional einiges „gebracht“ hat – nun ein komplettes Scheitern, ein halbes Scheitern, oder unterm Strich nicht doch ein mittelprächtiger Erfolg war, will und vermag ich aus dem Abstand von einem Tag heraus nicht zu beurteilen. This is a Reportage, not an Analyse. Zu bedenken geben möchte ich immerhin folgendes:

1. Die undogmatische Ost- Linke scheint sich theoretisch wie praktisch tatsächlich in einem desolaten Zustand zu befinden. 2. Man kann keine Tour durch den Osten veranstalten, ohne dieser Wirklichkeit zwangsläufig zu begegnen. 3. Es gehört sich nicht für Linke, bei Auseinandersetzungen, deren mangelnde Produktivität nicht erwiesen ist, beleidigt Leine zu ziehen. 4. Alter Blues: Ostler sollten nicht jammern, sondern härter denken; sonst tanzen die Verhältnisse nämlich auf keinen Fall. 5. Kommunikationsprobleme gehören zum Alltag jedes Wirklichkeitsforschers, der diesen Namen verdient. 6. Man soll nicht so arrogant sein, die hedonistische Hippie-Tradition, auf der jeder bessere westdeutsche linke Diskurs aufruht, in Bausch und Bogen zu verleugnen – auch wenn man sie mittlerweile als „überwundenes“ Stadium ansieht. 7. Der grundlegende Ideologie-Verdacht von Ost-Linken hat naheliegende Gründe; nicht umsonst heißt eine der bekanntesten Ost-Untergrund-Bands „Die Skeptiker“.

Näheres mag der Kongreß „Zur Abwehr des gegenrevolutionären Übels“ (auch Ossi-Sprache) am kommenden Wochenende in Köln erörtern. Wie gesagt: die Ausgangslage ist ja klar. Immer noch.