Vietnams Premier erstmals in Hamburg

■ 60 Studenten demonstrierten für „Freiheit und Menschenrechte“

Der Premierminister von Vietnam, Vo Van Kiet, ist am Montag zu einem dreitägigen offiziellen Deutschlandbesuch in Hamburg eingetroffen. Mit dem 70 Jahre alten Politiker ist damit erstmals seit Bestehen der Sozialistischen Republik Vietnam ein Regierungschef des ostasiatischen Landes in Deutschland zu Gast. Zum Auftakt des Besuches in Hamburg standen wirtschafts- und handelspolitische Fragen im Vordergrund. Die Hansestadt ist das deutsche Zentrum für den Ostasienhandel. An diesem Dienstag fliegt Vo Van Kiet nach Bonn weiter, wo er von Bundeskanzler Helmut Kohl mit militärischen Ehren empfangen wird. Neben Kohl soll Vo Van Kiet auch Bundespräsident Richard von Weizäcker (CDU) und Außenminister Klaus Kinkel (FDP) treffen.

Begrüßt wurde Vo Van Kiet und seine hochrangige 50-köpfige Delegation von dem Hamburger Senatsdirektor Reimer Rohde und Mitgliedern des Ostasiatischen Vereins. Zu den Mitgliedern der Delegation gehören Finanzminister Ho Te, Außenminister Nguyen Manh Cam, Kanzleramtsminister Le Xuan Trinh und der Vorsitzende der Staatlichen Kooperations- und Investitionsbehörde, Dau Ngoc Xuan.

In der Hansestadt wurde der Gast von Bürgermeister Henning Voscherau zu einem Senatsfrühstück empfangen. Vor dem Rathaus demonstrierten rund 60 vietnamesische Studenten und Exilanten „Für Freiheit und Menschenrechte in Vietnam“. Drei Demonstranten, die Eier auf den Staatsgast werfen wollten, wurden vorübergehend festgenommen. Am Nachmittag informierte sich Vo Van Kiet über die Flugzeugproduktion bei der Deutschen Airbus GmhH in Finkenwerder. Am Abend ist Vo Van Kiet Gast des Ostasiatischen Vereins im Hotel „Vier Jahreszeiten“.

dpa