Grüner Schlußpunkt

Die Welt ist ungerecht: Der Grüne Punkt (Slogan: „Recycling lebt vom Mitmachen“) scheitert am Mitmachen. Länder wie Niedersachsen (SPD-Umweltministerin), die viel Müll getrennt sammeln, ersticken im Müll. Länder wie Bremen (Grüner Umweltminister), die sich Zeit gelassen haben und das Plastik weiterhin ungerührt durch den Schornstein entsorgen, sind bisher fein raus.

Abfall ist Wertstoff und daher wiederzuverwerten, heißt das Credo aus Bonn. Was für Papier und Glas sinnvoll ist, läuft bei Kunststoff ins Leere: Soviel Bedarf an Gartenmöbeln, dem zweiten Leben aller Joghurtbecher, gibt es nicht.

Wenn selbst der saarländische Umweltminister Jo Leinen jetzt die Verbrennung des Plastiks fordert und seine Kolleginnen von Niedersachsen und Rheinland-Pfalz an den Fundamenten des Dualen Systems rütteln, dann ist die Pleite des „Müll ist Wertstoff“-Denkens offensichtlich. Sobald Bremen mit der Sammlung des Plastik ernst macht, werden auch hier die Lager überquellen. Es ist eigentlich ganz einfach: Plastikverpackungen sind umweltbelastender Müll und kein Wertstoff. Plastik- Recycling ist ein frommer Wunsch. Der Grüne Punkt ist eine Mogelpackung. Logisch und ökologisch bleibt da nur das weitreichende Verbot von Plastikverpackungen. Bernhard Pötter