Das Modell bewegt sich

■ Erste Mitgliederversammlung der Hafenstraßen-Genossenschaft

Die Hafenstraße will die politischen Widersprüche in den Parteien gegenüber den bunten Häusern am Hafenrand weiter schüren. „Dann haben wir eine echte Chance, unsere eigenen Vorstellungen durchzusetzen“, hieß es am Montagabend auf der ersten Mitgliederversammlung der Hafenstraßen-Genossenschaft im „Schmidts Tivoli“.

Etwa 200 der jetzt 302 Mitgleider waren gekommen. Das Motto des Abends: „Solange das Wohnmodell unserer Häuser in Bewegung ist, können wir Freunde gewinnen.“ Und ein SPD-Mitglied sagte: „In der Partei sind längst nicht mehr alle gegen die Hafenstraße.“ So wurde überlegt, wie die Planung für Sanierung und Neubau durch die Genossenschaft vorangetrieben werden kann.

Wichtigstes Ergebnis: Es werden Arbeitsgruppen eingerichtet, die sich um verschiedene Themen kümmern sollen, zum Beispiel um die Öffentlichkeitsarbeit oder die Anbindung an den Stadtteil. Darüberhinaus wird es regelmäßige Treffen im Genossenschaftsbüro in der Bernhard-Nocht-Straße 24 geben. Erster Termin ist der 12. Juli um 19 Uhr, ab August dann jeden ersten Montag im Monat. „Wir müssen unseren Anspruch auf das Gelände am Hafenrand bei möglichst vielen Menschen rüberbringen“, sagten die Bewohner.

Politische Rückendeckung bekamen sie von der GAL-Politikerin Anna Bruns. „Ich verbürge mich dafür, daß keine Koalition eingegangen wird, ohne daß dabei der Erhalt der Hafenstraßenhäuser erreicht wird“, gab sie ihr Wort. Konkret steht als nächstes ein Sommerforum vom 13. bis 17. Juli an. Dabei geht es um die Häuser und um das Zusammenleben im Stadtteil. Unter anderm werden Rundgänge durch St.Pauli stattfinden.

Gewählt wurde bei der Mitgliederversammlung auch. Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft wurden von den Mitglieder fast einstimmig berufen. Im Vorstand sind neben Bewohnern der Hafenstraße Sozialpädagoge Thomas Kutzby und St.Pauli-Pastor Christian Arndt. Dem Aufsichtsrat gehören unter anderem Jo Ferschen (drei Gegenstimmen) von „das taxi“, Anna Bruns und Christian Wienecke-Spohler (eine Gegenstimme) von „Mieter helfen Mietern“ an. Um die laufenden Kosten zu decken, wurde ein freiwilliger Mitgliedsbeitrag beschlossen.

Torsten Schubert