Schröder vorn

■ Umfrage: SPD vor CDU / CDU glaubts nicht

Die niedersächsische SPD hat spürbar von Ministerpräsident Gerhard Schröders Kandidatur für den SPD-Parteivorsitz profitiert. Nach einer von der Landesregierung in Auftrag gegebenen Umfrage hat die SPD im Juni bei rund 1 000 Befragten 47 Prozent der Stimmen erreicht. Dagegen kam die CDU-Opposition in dem am Donnerstag in Hannover veröffentlichten Meinungsbild der Dortmunder Gesellschaft für Sozialforschung Forsa lediglich auf 34 Prozent. Die Grünen erhielten neun Prozent, die FDP bekam nur fünf Prozent.

Die rechtsradikalen Republikaner hätten mit drei Prozent den Einzug in den Landtag klar verpaßt. Die Zahl der Nichtwähler lag im ersten Halbjahr 1993 in Niedersachsen zwischen 27 und 29 Prozent der Befragten und damit deutlich niedriger als im Bundesdurchschnitt. Gefragt wurde auch nach dem Ministerpräsidenten. Schröder wird im Juni von 48 Prozent (April: 42 Prozent) genannt, sein CDU-Herausforderer Christian Wulff nur von 20 Prozent (April: 22 Prozent). Fast ein Drittel der Befragten hält keinen von beiden für einen geeigneten Ministerpräsidenten.

Hauptproblem in Niedersachsen sind die Arbeitslosigkeit und die wirtschaftliche Lage. Rund 30 Prozent nannten im Juni eines von beiden als das wichtigste Problem. Die Ausländerfeindlichkeit sehen nur drei Prozent als problematisch. Die Asylpolitik wird von fünf Prozent, die Ausländer von zwei Prozent Befragten genannt.Die rot-grüne Landesregierung will jetzt in Zusammenarbeit mit Forsa monatlich Umfrageergebnisse veröffentlichen.

Die CDU hat die Ergebnisse der Forsa-Umfrage angezweifelt. Sie wichen derartig von denen anderer Institute aus den vergangenen Wochen ab, daß sie wohl eher die Deutung von „Schröders Wunschträumen“ seien, sagte Generalsekretär Hartwig Fischer. Er verwies auf die Umfrage von Emnid (Bielefeld) im CDU-Auftrag, wo die CDU bei 41 Prozent lag. Das Mannheimer Institut ipos hatte im Auftrag des Privatsenders „Antenne Niedersachsen“ CDU und SPD gleichauf bei 39 Prozent gesehen.

dpa