Plakative Erscheinung

■ Friedensgruppe demonstriert auf Reklamewand

Plakative Erscheinung

Friedensgruppe demonstriert auf Reklamewand

Seit gestern gibt es für die Verkehrsteilnehmer in der Woltmershauser Straße einen weiteren Grund, die Augen offenzuhalten: Nahe des Tunnels am Bahnhof Neustadt hat die Pusdorfer Friedensgruppe für 20 Tage eine Plakatwand der DSR gemietet, um darauf gegen bundesdeutsche Politik zu protestieren. Das Bild ist zwar etwas unspektakulär, hat aber einen strategisch günstigen Standpunkt vor einer Ampel.

Es zeigt eine rote Weltkarte auf gelbem Grund mit der Überschrift „Internationale Verantwortung“. Was diese für die Friedensgruppe im Gegensatz zur Bundesregierung bedeutet, ist weiter unten als wöchentlich wechselnder Slogan zu lesen. Gefordert wird u.a. ein Stopp aller Rüstungsexporte, eine Reform der UNO, die Aufnahme von Flüchtlingen und eine gerechte Weltwirtschaft.

Anlaß für das Plakat ist der 3. Jahrestag der irakischen Invasion in Kuwait am 2. August, die bekanntlich auch durch deutsche Waffenlieferungen ermöglicht wurde. Die Kritik der Initiatoren richtet sich aber auch gegen die „neue Rolle der Bundeswehr“, wie sie von der Regierung verstanden wird, und das „Agieren in einer rechtlichen Grauzone“.

Entstanden ist die Pusdorfer Friedensgruppe im Golfkrieg 1991, und seitdem hat sie bereits mehrere Mahnwachen und Plakataktionen organisiert. Die Pusdorfer Friedensgruppe erhofft sich von ihrem Plakat vor allem möglichst große Resonanz aus der Bremer Bevölkerung. Wer Interesse hat, kann sich wenden an: Joachim Fischer, Tel.: 542348 levi