Streit um saubere Luft

■ Ozonexperten: Zustand ist unhaltbar

Die Runde war sich einig: Die anhaltend hohe Ozonbelastung in den Sommermonaten ist intolerabel. Nur wie man die Werte der Luft in Berlin verringern könnte, darüber bestanden in einem am Dienstag vom BUND veranstalteten Expertengespräch zum Teil verschiedene Meinungen.

Der Abgeordnete Bernd Köppl (B'90/Grüne) als Vertreter der Ärztekammer sagte, mit Einschränkungen des Autoverkehrs in Berlin könne in der Stadt eine Senkung der Ozonbelastung erreicht werden. Zwar sei die Konzentration lokal kaum beeinflußbar, doch da die Ballungsgebiete ursächlich für die Ozonbildung verantwortlich seien, müsse dort angesetzt werden: „Konzepte zur Reduzierung des Autoverkehrs könnten die Einschränkungen für alle Bürger beseitigen.“

Martin Lutz von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz wies darauf hin, daß Ozon über weite Strecken transportiert werde. Durch Einschränkungen des Verkehrs in Berlin könne die Belastung hier um lediglich 10 bis 20 Prozent gesenkt werden. Lutz plädierte für eine großflächige Stillegung des Verkehrs.

Nach Ansicht von Michael Wagner vom Bundesgesundheitsamt sind besonders Sportler und spielende Kinder wegen der verstärkten Atmung gefährdet. Bei ihnen träten dann zum Teil Lungenfunktionsschädigungen auf. Eine einfache Lösung für das Ozonproblem gebe es nicht. Auf vielen Ebenen müsse man auf eine langfristige Senkung des Schadstoffausstoßes hinarbeiten.