Tempo 80 erlaubt – mit 166 geblitzt

■ Sonderkontrollen: Jeder vierte fuhr zu schnell

Umfangreiche Verkehrssonderkontrollen gab es am Wochenende an sechs Kontrollstellen auf dem Stadtring und der Avus. Bei Radarmessungen wurden 1.510 Autos erfaßt, davon fuhren 441 zu schnell. Der Spitzenreiter erreichte auf der Stadtautobahn Höhe Goerdeler-Damm-Brücke in Charlottenburg 166 Kilometer pro Stunde. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit liegt dort bei Tempo 80.

Bei sechs Fahrern wurde Trunkenheit am Steuer festgestellt, sechs hatten keine Haftpflichtversicherung. Weitere 14 waren ohne Fahrerlaubnis unterwegs. Es gab sieben Strafanzeigen – wegen Widerstands, KFZ-Diebstahls oder Urkundenfälschung. 54mal wurde gegen Kraftfahrer ein Verwarnungsgeld verhängt, 113 Mängelberichte geschrieben. Zudem gab es 97 Verkehrsordnungswidrigkeitsanzeigen.

Nach den Worten von Innensenator Dieter Heckelmann (CDU), der selbst vor Ort war, haben die Straftaten im Straßenverkehr inzwischen eine Dimension erreicht, „die sogar die Gewaltkriminalität als Bedrohung der Sicherheit der Menschen noch bei weitem übertrifft“. Bundesweit stünden 3.275 Opfern von Mord- und Totschlagsdelikten 10.600 Tote im Straßenverkehr gegenüber.

„Es ist erschreckend, mit welcher Gedankenlosigkeit, ja Skrupellosigkeit wir alle jeden Tag von Verkehrs-Straftätern und -Rowdies gefährdet werden“, betonte Heckelmann. In Berlin gab es im vergangenen Jahr 170.000 Unfälle mit 184 Toten und 22.000 Verletzten. Von Januar bis April 1993 starben 58 Menschen. Das entspreche einer Steigerung von 16 Prozent. Bei zwei Dritteln aller schwerwiegenden Unfälle seien Alkohol beziehungsweise überhöhte Geschwindigkeit im Spiel. ADN