Aus den Niederungen des Fußballsports
: Willi und der Pokalschreck

■ Toto-Pokal: Norderstedt muß zum Favoritenkiller Sasel

Es sollte der große Höhepunkt werden, aber das Jubiläums-Turnier (100 Jahre AFC) von Altona 93 wurde zum Flop. Der große HSV und der FC St. Pauli hatten die Zusage gegeben, mit ihren Profi-Teams die Fans zu entzücken, aber es kamen nur die Amateur-Teams in die Adolf-Jäger-Kampfbahn. Die gestreßten Profis mußten im DFB-Pokal ran. Die knapp 500 Zuschauer sahen es locker und freuten sich, daß ihr AFC das Endspiel erreichte.

Im Finale war dann aber Endstation, der letztjährige Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur Zweiten Liga, der SC Norderstedt, gewann mit 2:0 . Endlich mal ein Erfolgserlebnis für den Ex-HSV-Coach Willi Reimann, denn sein Team dümpelt bisher nur im Oberliga-Keller (1:5 Punkte) herum. Bereits eine Stunde vorher wurde er von Motorrad-Freak Jürgen Baumgarten auf eine harte Probe gestellt, als „Willi go“ auf einem heißen Ofen unter der Rampe stand und der gute Jürgen mit Volldampf über ihn hinwegbrauste. Das wünscht er sich auch heute von seinen Kickern, wenn's um 15 Uhr zum Favoritenschreck Sasel (Saseler Parkweg) geht. In der dritten Runde des Toto-Pokals hoffen die Bezirksliga-Kicker auf eine dicke Überraschung. Daß sie es packen können, haben sie in der Vorrunde gezeigt, als Verbandsligist Barsbüttel frühzeitig seine Träume vom Endspiel abhaken mußte.

Das Hochgefühl eines Finales hat Rasensport Elmshorn schon hinter sich. Der Cupverteidiger durfte in dieser Woche bei den „Großen“ im DFB-Pokal ran, aber bereits bei der Auslosung gab es den ersten Dämpfer: Von Bayern München oder Borussia Dortmund hatte man an der Wilhelmstraße geträumt, aber das „frustige“ Los verschlug die Elmshorner nach Hessen, zum Oberligisten Eintracht Haiger. „So ein Mist“, ärgerte sich Trainer-Fuchs Eugen Igel, „uns bleibt aber zum Saisonstart auch nichts erspart.“ Recht hat er, der arme Eugen. Seine hochdotierten Stars wirkten bisher etwas müde auf dem Platz, der Start (2:6 Punkte) ging total daneben, da war Haiger für die „Stehgeiger“ von Raspo ein Alptraum. Sie wollten alles besser machen, spielten auch gut (16:3 Ecken) verloren aber mit 1:3 in Hessen. Morgen geht's weiter, wenn zum Toto-Pokal der Viel-Völker-Mannschaft vom SC Europa kommt. Einer wird trotzdem traurig sein: Ball-Genie Miroslav Okonski (früher HSV) schmort wieder nur auf der Bank. Dabei hätte der Pole gegen den Kreisligisten wirklich noch eine Chance verdient gehabt... Pille