Editorial

■ Betr.: Salam Rushdie und Aziz Nesin am Rhein

In der letzten Woche trafen sich Salman Rushdie und Aziz Nesin am Rhein, um einen Streit beizulegen, der, wie sich herausstellte, auf nichts als Mißverständnissen beruht hatte. In Gesprächen mit dem WDR-Journalisten Osman Okkan – neben Günter Wallraff und Arne Ruth Mitinitiator der Begegnung – gaben die beiden Schriftsteller Auskunft über die Hintergründe der Querelen. Beiden war die Erleichterung anzumerken, nun wieder über jene Probleme sprechen zu können, die erst mit dem Fall Rushdie breite Aufmerksamkeit der Intellektuellen im Westen erregt haben: die Erfolge der Fundamentalisten, die faulen Kompromisse der westlichen Regierungen, die Versteifung der islamischen Theologie in der Orthodoxie, die Gefährdung des türkischen Laizismus. jl