Ozonloch: Hautkrebs kommt später

■ Die Konzentration von Ozonkillern steigt langsamer

London (dpa) – Für die Ozonschicht der Erde gibt es amerikanischen Wissenschaftlern zufolge erste hoffnungsvolle Entwicklungen. Zwar steigt die Konzentration der ozonzerstörenden Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) in der Luft weiterhin an, doch dieser Anstieg hat sich erstmals verlangsamt, berichtet die britische Wissenschaftszeitschrift Nature (No. 6440). Die Forscher hatten seit 1977 an mehreren Orten der Erde die Konzentration der FCKW in bodennnahen Luftschichten gemessen. Ihre Ergebnisse seien in guter Übereinstimmung mit den Angaben der FCKW-Produzenten hinsichtlich der Menge der freigesetzten Stoffe, schreiben sie.

James W. Elkins und seine Kollegen von der amerikanischen „National Oceanic and Atmospheric Administration“ in Boulder (US-Staat Colorado) maßen unter anderem in Alaska, auf Hawaii, in Samoa und in der Antarktis die Konzentration der beiden wichtigsten Ozonkiller in der Luft. Diese sogenannten FCKW11 und FCKW 12 wurden und werden unter anderem in Spraydosen, in Kühlschränken, Auto-Klimaanlagen und zum Aufschäumen von Kunststoffen verwendet.

Ihre Konzentration war zwischen 1985 und 1988 um elf (FCKW11) und 20 (FCKW12) ppb (Teilchen pro eine Billion Teilchen Luft) angestiegen. Nach 1988 flachte die Kurve ab und 1993 lag der Zuwachs nur noch bei 2,7 ppb (FCKW11) und 10,5 ppb (FCKW12), stellten die Experten fest. Wenn dieser Trend anhält, könnte bis zum Jahr 2000 der höchste Punkt der Kurve erreicht sein, von dem ab die Menge der Ozonkiller tatsächlich geringer wird.

Eine Entwarnung für die Ozonschicht ist das aber noch lange nicht. Die FCKW brauchen nämlich viele Jahre, bis sie von der Erde in die Stratosphäre aufgestiegen sind und dort ihr zerstörerisches Werk fortsetzen können. Das Ozon bildet in etwa zehn bis 50 Kilometern Höhe einen natürlichen Schutzschild gegenüber der gefährlichen Strahlung aus dem Kosmos, die unter anderem Hautkrebs, Augenleiden und Ernteausfälle verursachen kann.