■ Pädagogik oder Fun?
: „Spielen ist viel einfacher als arbeiten“

Lothar Schmidt, 50 Jahre, Maler

In Australien, wo ich jetzt lebe, spielen die Kinder Fußball und Kricket. Computerspiele sind natürlich auch bei uns total in, leider. Sie sind ein schlechter Einfluß für die Kinder, weil die meisten viel zu brutal sind. Als ich klein war und noch in Berlin gewohnt habe, gab es kaum Spielzeug. Wir haben den Trümmerfrauen geholfen, Steine sauber zu machen. Das hat auch Spaß gemacht.

Paula van den Dungen, 51 Jahre, Hausfrau

Ich kenn die Turtles zum Auseinanderbauen. Richtige Monster sind das. Ich wundere mich, daß Kinder keine Angst vor denen haben.Ich glaube, es gibt sogar schon Dinosaurier zum Zusammenstecken. Früher hatten wir nur selbstgemachtes Spielzeug, was zum Drehen und Schrauben oder Räder. Mit Puppen habe ich nie gespielt.

Kim Fitzke, 20 Jahre, Schülerin

Eigentlich spiele ich immer noch ganz gerne. In der Schule zum Beispiel, wenn mich langweile – mit den kleinen bunten Viechern aus den Überraschungseiern. Die sind zehnmal interessanter als Matheunterricht. Als ich klein war, habe ich am liebsten mit meiner Autorennbahn gespielt. Mein kleiner Bruder ist zwölf, der bastelt Alarmanlagen.

Linda Scholtes, 19 Jahre, Schülerin

Ich finde mich eigentlich schon zu alt zum Spielen. Ich habe immer noch Teddies und Puppen von früher, die liegen aber nur noch in der Ecke rum. Den größten Teil haben aber meine Geschwister. Ich kann mich von denen irgendwie nicht trennen. Wenn ich noch einmal ein kleines Mädchen wäre, würde ich mir zum Geburtstag einen Game- Boy wünschen. Manchmal wäre ich gerne wieder klein, denn spielen ist einfacher als arbeiten.

Anette Sperling, 46 Jahre, Sachberarbeiterin

Als mein Sohn klein war, hat er leidenschaftlich gerne mit Lego gespielt. Wenn ich jetzt allerdings noch einmal jung wäre, würde ich ihm einfallsreicheres Spielzeug kaufen. Etwas zum Anregen und Denken. Heute gibt es zum Beispiel Bücher mit pädagogischem Hintergrund, in dem sie das ABC lernen. Computerspiele verdummen auf Dauer, obwohl ich manchmal selbst gerne damit spiele.

Rainer Sperling, 27 Jahre, Student

Mein kleiner Sohn ist sechs Monate alt und der spielt schon kräftig mit seinem Mobile. Auch mag er sein Dindolino – ein Figürchen, was Krawall macht und hin und her wackelt, wenn man es bewegt. Von dem neuen Mega-Spielzeugladen ist mir abgeraten worden, der sei viel zu groß und zu voll. Wenn mein Sohn älter ist, werde ich ihm ein Computerspiel kaufen, wenn er will. Wichtig ist die Art und Weise, wie man dem Kind das Spielen verklickert.

Umfrage: Julia Naumann

Fotos: Bente Geving