Sonntag

Sie kamen von jenseits

des Weltraums

Freddie Francis fotografierte Filme wie „Der Elefantenmensch“ oder „Der Wüstenplanet“. Martin Scorsese, ein erklärter Fan des britischen Kameravirtuosen, engagierte ihn für „Kap der Angst“. Als Regisseur inszenierte Francis eine Reihe von Billigproduktionen, die so sind, wie ein B-Movie sein soll: schnell, schamlos und purer Schund.(Pro 7, 9.20 Uhr)

Kenny

Kenny Easterday spielt sich selbst: einen 13jährigen Jungen ohne Unterleib, der seiner Behinderung wegen zum Medienstar geworden ist. Dagegen präsentiert dieser dokumentarische Spielfilm von Claude Gagnon den Jungen nicht als Objekt entsetzensfaszinierter Schaulust, sondern als lebenslustigen, auch mal traurigen Teenager, der mit seiner Schwester streitet und mit großem Vergnügen Skateboard fährt. „Der Film – bisher in 23 Länder verkauft – hat bei den Easterdays zu Veränderungen geführt. Die Familie ist in ein neues Haus gezogen, der Vater hat eine Stelle als Mechaniker angenommen, die Mutter arbeitet als Altenpflegerin in einem Heim. Kenny ist kein Pflegefall.“ („Der Kinderfilm von A-Z“)(MDR 3, 14.30 Uhr)

Nachrichtenfieber

James L. Brooks versteht sich auf die richige Dosierung von Humor und Sentiment, wie er schon mit „Zeit der Zärtlichkeit“ bewies. Hin und wieder muß so ein zuckerglasierter amerikanischer Schmalzkuchen einfach mal sein, zumal Jack Nicholson einen herrlich affigen Gastauftritt hinlegt und Holly Hunter mitwirkt, die ja nicht erst seit „Das Piano“ geliebt gehört.(Vox, 19.05 Uhr)

Themenabend:

Erinnern und vergessen

Zum 20. Jahrestag des Putsches in Chile veranstaltet arte einen Themenabend mit Diskussionen, Interviews, Berichten und dem Kinofilm „Regen fällt auf Santiago“, in den Hauptrollen Annie Girardot, Jean-Louis Trintignant und Bibi Anderson.(arte, ab 20.40 Uhr)

Harald Keller