: Malaysische Willkür
■ Der malaysische Dichter Cecil Rajendra darf nicht mehr ausreisen
Am 5. Juli 1993 entzog das Innenministerium Malaysias dem international bekannten Lyriker Cecil Rajendra den Paß, so daß er verschiedenen Einladungen ins Ausland nicht Folge leisten konnte. Begründet wurde dieser Schritt mit „Sicherheitserwägungen“ und organisierten staatsfeindlichen Umtrieben.
Cecil Rajendra setzt sich seit 25 Jahren in seiner Lyrik mit Umweltfragen auseinander. Seine Gedichte erschienen weltweit in unzähligen Zeitungen, Anthologien und Büchern – internationale Umweltorganisationen wie der World Wildlife Fund (WWF) haben seine Lyrik gewürdigt. 1992 erschien eine Auswahl seiner Gedichte in deutscher Übersetzung („Zerbrochene Träume“, Horlemann Verlag, Bad Honnef). Es ist eindeutig, daß mit Cecil Rajendra eine kritische Stimme gegen den Verkauf Malaysias an Holz-, Erdöl- und Tourismusindustrie unterdrückt werden soll. Es muß vermutet werden, daß den malaysischen Behörden die Äußerungen Rajendras auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin ein Dorn im Auge waren.
Für das Jahr 1994, das als „Visit Malaysia“-Jahr propagiert wird, wünscht die Regierung die Einreise ausländischer Touristen – es ist nicht einsichtig, weshalb ein prominenter Bürger Malaysias nicht ausreisen sollte!
Protestschreiben an: Datyk Ser, Dr. Mahathir Mohamed, Minister of Home Affairs, Jalan Dato ONN, 50546 Kuala Lumpur,
Malaysia.
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