■ Soundcheck
: James Taylor Quartet

Gehört: James Taylor Quartet. Innerhalb von sechs Tagen traten in Hamburg zwei Generationen an, den Acid Jazz zu definieren. Während Izit am Montag im Mojo-Club sonnige Popstücke mit jazzigen Verweisen und ein Leben mit Plateauschuhen aus dem ID-Magazin anboten, bot das JTQ am Samstag Acid Jazz als hyperventilierende Filmmusik, als funkige Verfolgungsjagd von Starsky und Hutch. In knittriger Freizeitkleidung trieben sie den Jazz zum Funk und jagten ihn mit Bläserimprovisationen wieder zurück. Dichte Rhythmen lagen unter Bläsersätzen, die von James Taylor an der wurmstichigen Orgel immer wieder geordnet wurden. Bereits 1978 leisteten JTQ auf Mission Impossible mit filmmusikalischen Parodien Pionierarbeit für den Dancefloor Jazz. Doch für ihre aktuelle Platte Supernatural Feeling haben sie einen Soulbarden geladen und so enterte Noel McKoy großspurig die Knust-Bühne. Dann machten Starsky und Hutch eine Verschnaufpause mit gefälligem Pop und seichten Gefühlen. McKoy verschleppte das Tempo und ließ keinen Raum mehr zum Freistil - so wurden die Pioniere zur Oma der Bewegung. Erst als James Taylor die Wodka-Flasche im Publikum kreisen ließ, war man auch dem brustfreien Sänger nicht mehr gram und weitere Hetzjagden entließen ein geschafftes Publikum. Volker Marquardt

Heute abend: Der lokale White-Soul-Heroe Maxim Rad spielt im Logo (21 Uhr).