Kurden gegen Stillschweigen

■ Bremer Aufklärungs-Delegation gefordert

Demonstration vor dem Pressehaus des „Weser-Kurier“: Gestern morgen protestierten rund 150 Kurden vor dem „Pressehaus“ gegen das „Stillschweigen der Öffentlichkeit gegenüber dem Völkermord in Kurdistan“. Die Demonstranten hatten Tafeln mit Bildern verletzter oder ermordeter Kurden umgehängt.

In den letzten Monaten habe die türkische Armee insbesondere die Angriffe auf Intellektuelle verstärkt, erläutert eine kurdische Dolmetscherin. Anfang September seien zwei Parlamentsmitglieder der kurdischen „Partei der Demokratie“ (DEP) auf offener Straße getötet wurden. „Die deutsche Öffentlichkeit schweigt dazu“ sagt die Kurdin, ebenso wie zu den Übergriffen auf kurdische Dörfer.

Bei der friedlichen Aktion forderten die Kurden eine vor-Ort- Untersuchung der Geschehnisse durch eine Bremer Parlamentarier-Delegation und die Einstellung deutscher Militär- und Wirtschaftshilfe an die Türkei. Ein Demonstrant ergänzte, ähnlich wie bei Nahost-Konflikten solle die „Bundesregierung dazu beitragen, eine politische Lösung für die Kurden zu finden“.

In Hannover haben rund 50 Kurden demonstriert. Sie warfen der türkischen Ministerpräsidentin Ciller vor, eine „systematische Leugnungs- und Vernichtungspolitik gegen das kurdische Volk“ zu betreiben. fp