: Abschluß versöhnlich
■ Hamburg-Kieler Starboot-Segler Alexander Hagen und Kai Falkenthal ergattern Bronze bei Weltmeisterschaft
Eine gewaltige Aufholjagd der deutschen Segler sorgte bei der Weltmeisterschaft in der olympischen Starboot-Klasse für einen versöhnlichen Abschluß. Die mit großen Ambitionen gestarteten Alexander Hagen/Kai Falkenthal (Hamburg/Kiel) fuhren gestern noch in die Medaillenränge. Durch Platz drei und fünf in den Wettfahrten fünf und sechs kamen sie mit 43,1 Punkten in der Gesamtwertung auf Platz drei. Die überlegene Konkurrenz war jedoch nicht mehr einzuholen. Das letzte Rennen und damit auch den Titel sicherten sich Joe Londrigan/Phil Trinter. Die Vize-Weltmeister des Vorjahres lagen mit 16,0 Punkten souverän vor Hans Wallen/Bobby Lohse (Schweden/35,7). Die Sieger der fünften Wettfahrt, die Europameister Benny Andersen/Mogens Just (Dänemark), belegten mit nur 0,3 Punkten Rückstand auf Hagen/Falkenthal Rang vier.
„Unsere Aussichten waren minimal. Aber wir haben das Beste rausgeholt und sind sehr glücklich“, freute sich der 38jährige Steuermann Alexander Hagen, der bereits 1981 den Titel gewonnen hatte. Für den Hamburger gab es mit seinem zehn Jahre jüngeren Vorschoter Kai Falkenthal nach einem verpatzten WM-Beginn noch ein erfreuliches Jahresende. Nach dem 10. Rang bei der EM vor zwei Wochen in Dänemark bestätigte die Crew mit der WM-Bronzemedaille nun ihre Spitzenstellung unter den deutschen Starboot-Seglern.
Enttäuschung gab es dagegen bei den weiteren Booten des Deutschen Segler-Verbandes (DSV). Die überraschenden EM-Dritten Joachim Hellmich/Dirk Schwärtzel (Möhnesee) wurden durch den 25. Platz im Endklassement der WM auf den Boden zurückgeholt. „Wir sind etwas unglücklich, denn ein Platz unter den ersten Zehn war eingeplant“, bestätigte auch Vincent Hoesch (Feldafing), der mit Vincent Geysen auf Rang 12 fuhr. Sein niederländischer Vorschoter soll jetzt möglichst schnell eingebürgert werden. Zweitbeste deutsche Crew in der Gesamtwertung wurden Hans Vogt/Jörg Fricke (München) als Elfte, die EM-Fünften Werner Fritz/Thomas Auracher landeten auf Platz 13.
Große Freude gab es bei den Siegern aus den USA. „Wir sind ohne großes Risiko gestartet und haben die wenigsten Fehler gemacht“, freute sich der 28jährige Joe Londrigan aus San Diego, der mit Vorschoter Phil Trinter einen früheren American Football-Spieler im Boot hat. Die beiden wollen jetzt in die Fußstapfen ihres berühmten Vorgängers Dennis Conner steigen. Die America's Cup-Legende aus San Diego wurde 1977 vor Kiel Weltmeister im Starboot.
dpa
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