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Tenno verläßt Berlin

■ Der japanische Kaiser besuchte die Japan-Ausstellung

Der japanische Kaiser Akihito und seine Frau Michiko sind gestern in Berlin von Bundespräsident Richard von Weizsäcker mit militärischen Ehren verabschiedet worden. Vor dem Abflug nach München, wo das Kaiserpaar am Samstag seinen Deutschland-Besuch beenden will, schritten Weizsäcker und Akihito am Schloß Bellevue die Ehrenfront des Bundeswehr-Wachbataillons ab.

Zuvor waren Weizsäcker und seine Frau Marianne mit dem Tenno und Kaiserin Michiko zu einem kurzen Gespräch zusammengekommen. Bei der Verabschiedung waren auch Berlins Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen und seine Frau Monika anwesend, die das Kaiserpaar zum Flughafen begleiteten. Der Staatsbesuch hatte in Berlin viele hundert Menschen auf die Straßen gelockt. Am Brandenburger Tor war der Tenno auf die Schaulustigen zugegangen und hatte einigen die Hände geschüttelt.

Besonderes Interesse zeigte der Kaiser am Verlauf der Mauer, die früher die Stadt teilte. Am Martin- Gropius-Bau stehen noch einige bemalte Segmente, an denen Mauerspechte deutliche Spuren hinterlassen haben. Kaiserin Michiko legte am Mahnmal für Peter Fechter, der 1962 bei einem Fluchtversuch auf dem Todesstreifen verblutet war, einen Blumenstrauß nieder.

Der dritte und letzte Tag in der Hauptstadt hatte für das Kaiserpaar mit einem Ausstellungsbesuch und einer Audienz für etwa 20 Landsleute begonnen. Die Kaiserin und der Tenno waren von Weizsäcker und Diepgen durch die größte Japan-Schau Europas im Martin-Gropius-Bau geleitet worden. Die Ausstellung „Japan Europa 1543–1929“ mit rund 700 Exponaten aus aller Welt entstand in deutsch-japanischer Zusammenarbeit. dpa

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