: Forschungsstelle Enterprise
■ „Hello Mister Berg“, die Story eines Ottenser UFO-Forschers, jetzt im Kino
Daß mit einem Minimum an Förderung auch unterhaltsame Filme hergestellt werden können, ist spätestens seit Detlev Bucks Erstlingswerk Erst die Arbeit und dann bekannt. Assistiert wurde Buck bei diesem Publikumserfolg von Hartwig Patrick Peters, der bei den vorjährigen Hofer Filmtagen seine cineastische Hamburgensie Hello Mister Berg erstmals dem Publikum präsentierte. Dieser Film läuft, obwohl er noch keinen Verleih gefunden hat, heute im Zeisekino an.
Der dokumentarische Spielfilm erzählt die authentische Geschichte von Patrick, einem Drehbuchautoren der in einem Ottenser Schnellimbiß den UFO-Forscher und Frührentner Horst Berg kennenlernt. Patrick, gestreßt durch eine Auftragsarbeit für das Fernsehen, läßt sich in die etwas wundersame Welt des Commanders Berg einführen. Er besucht Berg in seiner Ottenser Dachgeschoßwohnung, die zugleich die „Forschungsstation Enterprise der Forschungsstelle für fremdartige Katastrophenvorgänge durch Wesen aus dem All“ ist. Seit dreißig Jahren schon ist Berg den UFOs auf der Spur. Begegnet ist er den Außerirdischen bereits fünfmal. Erkennen kann man sie, klärt Commander Berg Patrick in einem Ottenser Restaurant auf, an den glatten Fingerkuppen.
Was sich vordergründig als skurill erweist, entwickelt sich langsam zu der Geschichte einer Männerfreundschaft zwischen Patrick und dem einsamen alten UFO-Forscher. Die ruhigen Kameraeinstellungen unterstützen den dokumentarischen Charakter des Films und erhalten die charmante Komik. Selbst in grotesken Momenten, etwa beim gemeinsamen Besuch einer Vernissage-Party, als Mister Berg mit der yuppiesken Hamburger Art-Szene konfrontiert wird, wirkt „Hello Mister Berg“ nie peinlich. Auch dem UFO-ungläubigen Zuschauer fällt es schwer, sich der scheinbaren Logik und dem Ernst, mit dem Berg seine UFO-Theorien erzählt, zu entziehen und den UFO-Forscher als vollends spinnert abzutun.
Neben den beiden Protagonisten spielt auch der Stadtteil Ottensen eine Hauptrolle. Kai Rehländer
Zeisekinos, ab heute
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen