Holsteins Windmühlen im Aufwind

■ Die weltgrößte Windenergie-Messe ist in Husum zu sehen

An der windigen Nordseeküste bei Husum wurde rechtzeitig zum Herbst die weltweit größte Messe für Windkraftanlagen eröffnet. Während der dritten „Windenergietage“ zeigen bis zum 26. September mehr als 50 Aussteller aus Europa und den USA die aktuellen Techniken und neuesten Mühlen der Klasse ab 500 Kilowatt. Vorträge über Solarenergie und Biogas ergänzen die Ausstellung.

Stand und Perspektiven der Windenergienutzung sind Thema des Fachkongresses. Dort wird auch das Problem der Akzeptanz unter der Bevölkerung eine Rolle spielen. Dazu Schleswig-Holsteins Energieminister Claus Möller: „ Die Urlauber an der Küste sind zur Windenergie positiv eingestellt. Wir müssen uns nun um die Zustimmung der Wohnbevölkerung kümmern.“

Die umweltfreundliche Energieerzeugung befindet sich im Aufwind. Hamburg kann mit dem im Sommer eröffneten Miniwindpark Neuenfelde erstmals mehr als ein Megawatt Strom durch alternative Energien erzeugen. 1,4 Millionen Kilowattstunden erzeugen die sieben Windmühlen auf Hamburger Stadtgebiet. Von dem Strom können etwa 500 Vier-Personen-Haushalten versorgt werden.

Das mutet jedoch eher lau an im Vergleich zur nordfriesischen Leistung. Dort wird 60 Prozent der Windenergie aus Deutschland erzeugt. 570 Anlagen sind in Betrieb und produzieren 180 Millionen Kilowatt jährlich. Damit lassen sich 60.000 Haushalte mit Energie versorgen. Bis zum Jahr 2010 sollen in Schleswig-Holstein 25 Prozent des Stromes aus Windkraft kommen.

Doch noch liegt der Wind unter den alternativen Energien bundesweit an vorletzter Stelle. Eine Hamburger Studie soll bis zum Ende des Jahres ermitteln, wo im Stadtgebiet ausreichend Platz und Wind für weitere Mühlen ist. Zwei weitere Windräder bei der stadteigenen Mühle in Georgswerder sind bereits eingeplant.wie