Pusdorfer für Pusdorf

■ Wettbewerb: Dorfverschönerung in Eigeninitiative

Pusdorf soll schöner und lebendiger werden. Ein entsprechender Wettbewerb wurde ausgeschrieben, und über 50 Vorschläge wurden eingereicht. Wer den ersten und zweiten Preis erhält, darüber wird erst am 6. Oktober entschieden. „Aber bewegt haben wir schon jetzt etwas“, sagt Holger Kühl, Beiratsmitglied in Woltmershausen. Ziel sei es gewesen, daß die Menschen sich mehr mit ihrem eigenen Stadtteil beschäftigen.

Die Vorschläge sind vielseitig und phantasievoll: Fritz Wetjen z. B. will dem Schulzentrum Butjadinger Straße ein Bienenvolk zur Verfügung stellen. Er ist Hobby-Imker und meint, man könne an Bienenvölkern vieles lernen. Bei den Schülern seien die Bienen zwar weniger geschützt als in einem Garten, so der Imker, aber „trotzdem gut aufgehoben“.

Der Kulturladen Pusdorf schlug vor, den Kartoffelbunker als Bürgerzentrum zu nutzen. Das Gebäude, früher u.a. zur Lagerung von Kartoffeln bestimmt, liegt mitten im Grünen direkt an der Weser. Zur Zeit nutzt der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) den Bunker für Katastrophenfahrzeuge. Auch die Idee eines Investors, in Pusdorf ein Ärtzehaus zu bauen, wurde für wettbewerbsfähig gehalten. Denn seit einiger Zeit schon klagen die Pusdorfer über zu wenig Fachärzte: Es gibt z. B. keinen Kinder- und keinen Frauenarzt in diesem Stadtteil. Jetzt plant ein Investor in zentraler Lage auf dem Gelände einer früheren Tankstelle ein Haus speziell für Arztpraxen zu bauen.

Die dritte Klasse einer Grundschule hat Bürgeranträge an den Beirat geschrieben: Die Kinder wünschen sich einen Abenteuerspielplatz. Da kommt der Vorschlag einer alten Dame gerade richtig: Luise Bick stellt ihr Grundstück, ein Gelände mit altem Baumbestand, als Spielplatz zur Verfügung. „Eigentlich hätten so ziemlich alle Einsender einen Preis verdient“, meint Meinhard Motzko vom Beirat.

Die Idee zum Wettbewerb in Bremens vergessenem Winkelstammt von der „Initiative Pusdorf“. Anfangs kamen allerdings nur wenige Vorschläge, wie Pusdorf schöner gestaltet werden sollte. Die 1000 Mark für den ersten und 500 Mark für den zweiten Preis hätten die Leute verschreckt, erzählt Holger Kühl. Die Preisgelder sollen übrigens aus Sitzungsgeldern der Beiratsmitglieder bezahlt werden. Als