Und zum Freimarkt gab's einen Aal für jeden

■ 40 Jahre: Bremer Heimstiftung schenkt sich eine Chronik

Das Essen wurde in großen Kübeln in den Speisesaal geliefert. Große Braten gab es selten, und zum Freimarkt gab es für alle Bewohner einen Räucheraal. Das war 1953 im Landhaus Horn, einem der alten Bremer Altersheime. Gertrud Kujas erzählt es. Nachzulesen in einer Chronik der „Bremer Heimstiftung“, die sich diese Einrichtung zum 40igsten Geburtstag schenkt. Darin ist Gertrud Kujas abgebildet: mit Aal in der Hand.

Frau Kujas hat mehrere Jahre als Leiterin in den Alten-Einrichtungen der Bremer Heimstiftung gearbeitet. Sie ist eine der vielen Zeitzeugen, die Peter Schulz, der Autor der 116 Seiten langen Chronik, sprechen läßt. Bis zum 50jährigen Geburtstag wollte man mit dieser großen Arbeit nicht warten — weil es vermutlich zu spät geworden wäre, die Stimmen der Gründungsmitglieder und MitarbeiterInnen aus den Anfängen der Stiftung zu sammeln.

1953 errichtete der Senat die Bremer Heimstiftung. Inzwischen leitet sie zwölf große Seniorenzentren mit Alten- und Pflege-Einrichtungen, in denen rund 2.000 Menschen leben. Neben den Zeitzeugenberichten hat der Autor die Geschichten der einzelnen Häuser recherchiert und auch einen mehrseitigen „Blick nach vorn“ gerichtet. Ein Wunsch des Stiftungs-Direktors Alexander Künzel ist es, das Buch auch im Unterricht an der Fachschule für Altenpflege mit einzubeziehen.

In der Partnerstadt Rostock ist inzwischen übrigens die „Rostocker Stifung“ entstanden: nach dem gleichen Modell und mit Bremer Unterstützung.

vivA

Das Buch ist für 10 Mark Schutzgebühr in allen Wohneinrichtungen der Stifung erhältlich