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Fürsorgepflicht

Der zweite Drogenhilfeplan steckt vor lauter Feinabstimmung zwischen den Ressorts seit Monaten in den Umlaufmappen der Behörden. Daß dabei um die politischen Richtlinien bremischer Drogenpolitik gerungen wird, ist klar. Daß Gesundheits-, Sozial-und Innenbehörde sich solange aufeinander abstimmen, bis klare Standpunkte kaum noch erkennbar sind, bleibt zu befürchten. Noch steht im vorläufigen Entwurf, „soviel Repression wie nötig bei soviel Hilfe wie möglich.“ Dies war seit van Nispens Amtsantritt keineswegs Praxis in Bremen. Die Hilfe blieb systematisch auf der Strecke.

Umso mehr verwundert, daß am Rembertikreisel einer offensichtlich repressiven Aktion das Tarnmäntelchen der Fürsorge umgehängt wird — auch vom Innensenator. Hier sorgt er sich um Wohl und Wehe der Drogenabhängigen, wo ihm sonst doch jeder Spritzenautomat ein Dorn im Auge ist.

Zwar hat es der grüne Umweltsenator geschafft, den überzogenen Kahlschlag zu stoppen; doch auch er nennt Roß und Reiter nicht: Er versteckt sich hinter dem Naturschutz.

Birgitt Rambalski

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